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SoSe 16: Chinesische Schriftkunst im 20. und 21. Jahrhundert

Shao-Lan Hertel

Hinweise für Studierende

Studierende aus affinen Bereichen sind willkommen. Sprachliche Vorkenntnisse des Chinesischen sind von Vorteil und begrüßenswert, für die Seminarteilnahme jedoch nicht erforderlich. Ein Reader mit einer Auswahl kursrelevanter Lektüren wird zu Anfang des Semesters zur Verfügung gestellt. Schließen

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Die Teilnahme an der Lehrveranstaltung, die im Rahmen des BA-Vertiefungsmoduls angeboten wird, setzt inhaltliche Grundkenntnisse der Kunst und Kunstgeschichte Ostasiens sowie ein grundständiges Instrumentarium des wissenschaftlichen Arbeitens voraus. Schließen

Kommentar

Neben einer kompakten Einführung in die Entwicklungsgeschichte der chinesischen Schrifttypen und -stile einschließlich technischer und ästhetischer Grundbegriffe ist es Gegenstand des Vertiefungsseminars, überblicksartig Ausprägungen und Transformationen der Schriftkunst (shufa) in China nachzuzeichnen, welche die Gattung als diskursives Feld im 20. und 21. Jahrhundert in Theorie und Praxis maßgeblich mit- und redefiniert haben bzw. dies weiterhin tun. Vor allem im Hinblick auf das Selbstverständnis der chinesischen Schriftkunst als kulturspezifisches Erbe der sogenannten klassischen Literatentradition soll die Schriftkunst als Reaktions- und Aktionsraum, in dem seit jeher kultur-, gesellschafts- und machtpolitische Verschränkungen zum Ausdruck kommen und dabei ästhetische und ideologische Wertesysteme verhandeln, in verschiedenen Kontexten von Zeit und Raum herausgearbeitet werden. Durch die Auseinandersetzung mit dem schriftkünstlerischen Schaffen repräsentativer Akteure vor allem der Republikzeit und der Post-Mao-Ära können Kristallisationspunkte, Wandlungsprozesse und Entwicklungsstränge im Diskurs verankert werden, die vor allem im Zusammenhang kritischer Debatten über die Modernisierung, Institutionalisierung und Internationalisierung der chinesischen Schriftkunst bedeutsam sind; hier u.a. in Form von medienübergreifenden Formaten mit Verbindungen zu Malerei, Installation und Film. Über die Möglichkeiten und Grenzen der Schriftkunst als kulturübergreifend anschlussfähige Kunstform wird heute nach wie vor gestritten; im Zentrum steht hierbei die Frage danach, wie Schriftkunst überhaupt zu definieren ist – als eine inhärent an die chinesische Schrift gebundene Ausdrucksform, oder vielmehr als eine vom Schriftsystem emanzipierte, abstrahierte Geste von Pinsel und Tusche? Ein weiteres Anliegen des Seminars besteht in der gemeinsamen Besprechung ausgewählter Texte und der Thematisierung methodologischer Gesichtspunkte, die bei der wissenschaftlichen Bearbeitung des Gegenstands und speziell im Hinblick auf die Formulierung von möglichen Fragestellungen und Vorgehensweisen für individuelle Hausarbeiten von Relevanz sind. Schließen

Literaturhinweise

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