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Proseminar
SoSe 16: ExZentrisch bis UnKlassisch. Praktiken der Kanonisierung
Anna Degler
Hinweise für Studierende
WICHTIGER HINWEIS: Das Seminar findet teilweise als Blockseminar bzw. zu veränderten Zeiten statt. Bitte melden Sie sich nur zum Seminar an, wenn Sie auch an diesen Terminen verbindlich teilnehmen können. Schließen
Kommentar
Bereits das Wort Kanon, welches aus dem Griechischen mit „Norm“ und „Regel“ übersetzt werden kann, besitzt eine exklusive Dimension. Setzt sich ein bestimmter Kanon in der Kunstgeschichte durch, so geht dieser Prozess immer mit dem Ausschluss von Künstlerinnen und Künstlern, bestimmten Ästhetiken, Regionen oder künstlerischen Medien und Techniken einher. Am Beispiel der Kunst(-geschichte) der Frühen Neuzeit wollen wir im Seminar derartige Praktiken der Kanonisierung verfolgen. Dabei kann uns die italienische Kunst(-geschichte) als ein Modell dienen, gerade weil sie nach wie vor ein starkes normatives Zentrum vieler kunsthistorischer Studien bildet. Zugleich wollen wir aber auch innerhalb der italienischen Kunst die normative Unterscheidung von Zentrum und Peripherie analysieren. Das, was sich an den vermeintlichen Rändern, außerhalb des Zentrums und dessen kodifizierter Ästhetik ereignet, soll in den Blick genommen werden. Die Werke ausgewählter Künstlerinnen und Künstlern gilt es dabei im gleichen Maße zu analysieren wie deren kunsthistoriographisches Schicksal. Folgende Fragen stehen im Fokus: Welche Kanones gab bzw. gibt es? Wer oder was entscheidet darüber, welche Werke kanonisch, klassisch und über einen langen Zeitraum weithin bekannt und geschätzt sind? Welchen Beitrag leistet dazu die ältere wie jüngere Kunstgeschichtsschreibung? Bei der Analyse ausgewählter Quellentexte und wissenschaftlicher Überblickswerke wird es demnach auch um die normative Kraft von Sprache gehen. Am Ende des Seminars soll nicht zuletzt die Frage stehen, ob es noch heute einen „Kanon Kunstgeschichte“ gibt oder ob die „feste Ordnung an unhinterfragbaren Meisterwerken“ (Kanon Kunstgeschichte 2015) durch andere Strukturen und Modelle abgelöst worden ist. Schließen
Literaturhinweise
Einführende Literatur: - Svetlana Alpers, Art History and Its Exclusions: The Example of Dutch Art, in: Norma Broude, Mary D. Garrard (Hg.), Feminism and Art History. Questioning the Litany, New York 1982, S. 183-199. - Enrico Castelnuovo, Carlo Ginzburg, Zentrum und Peripherie, in : dies. (u.a.) (Hg.), Italienische Kunst. Eine neue Sicht auf ihre Geschichte, Berlin 1987, S. 21-92. - Kristin Marek/Martin Schulz (Hg.), Kanon Kunstgeschichte. Einführung in Werke, Methoden und Epochen, 4 Bde., Paderborn 2015. - Hubert Locher, [Kanon] Kunstwissenschaft, in: Gabriele Rippl, Simone Winko (Hg.), Handbuch Kanon und Wertung. Theorien, Instanzen, Geschichte, Stuttgart 2013, S. 364-371. - Griselda Pollock, Part I: Firing the canon, in: dies., Differencing the Canon. Feminist Desire and the Writing of Art’s Histories, London/New York 1999, S. 1-21. - Nanette Salomon, Der kunsthistorische Kanon: Unterlassungssünden [zuerst: The Art Historical Canon: Sins of Omission 1991], in: Kritische Berichte, 21/1993, 4, S. 27-40. Schließen
7 Termine
Zusätzliche Termine
Do, 12.05.2016 18:00 - 20:00 Mi, 18.05.2016 16:00 - 18:00 Sa, 21.05.2016 11:00 - 17:00 Do, 26.05.2016 18:00 - 20:00 Do, 09.06.2016 18:00 - 20:00Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 21.04.2016 16:00 - 18:00
Do, 28.04.2016 16:00 - 18:00
Do, 12.05.2016 16:00 - 18:00
Do, 26.05.2016 16:00 - 18:00
Do, 02.06.2016 16:00 - 18:00
Do, 09.06.2016 16:00 - 18:00
Do, 16.06.2016 16:00 - 18:00