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SoSe 16: Liebe in der deutschen Literatur

Hans Richard Brittnacher; Jutta Eming

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In dieser Vorlesung, die mit wenigen Änderungen zum zweiten Mal von einem Vertreter und einer Vertreterin der neueren und der älteren deutschen Literatur gemeinsam angeboten wird, soll die Historizität literarischer Liebeskonzepte am Beispiel ausgewählter thematischer Querschnitte und zentraler literarischer Texte aus Mittelalter und Moderne verdeutlicht werden. Denn Liebe ist literarisch zugleich eine ‚alte’ und eine ‚immer neue’ Geschichte, und in der Variante, dass ‚ein Jüngling ein Mädchen’ trifft (Heinrich Heine), historisch nur eine unter vielen. Liebe erscheint literaturgeschichtlich als Macht, welche die Integrität der Person und ihr Verhältnis zu Gott und Gesellschaft, Familie und Verwandtschaft gefährden, doch in all diesen Hinsichten auch erschließen und stabilisieren kann. Von Liebe lässt sich aus der Perspektive des Scheiterns oder des Gelingens erzählen, sie kann im Zeichen des Tabus oder der Entgrenzung stehen, als Herrschaft des Körpers oder Entrückung in die Transzendenz erfahren werden, als Entdeckung des Du oder Spiegelung des Ich. Welche dieser – und vieler anderer - Möglichkeiten durch die Epochen in der deutschen Literatur realisiert worden sind, ist abhängig von kulturhistorischen Kontexten, gattungsspezifischen Traditionen und ästhetischen Setzungen. Zentrale Konzepte, welche die Vorlesung behandeln wird, sind Gottesliebe und weltliche Liebe, Liebe als Passion, amour fou und folie à deux, galante Liebe und romantische Liebe, käufliche Liebe, die Liebe zum eigenen Geschlecht – „the love that dare not speak its name“, wie Oscar Wilde sie nannte –, Liebestod, Liebe als (Selbst-)Opfer oder die ‚intransitive Liebe’ des Minnesangs und des Dichters Rainer Maria Rilke, das Verhältnis von Liebe und Gewalt und schließlich die Perversion. close

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Thu, 12:00 - 14:00 13 Class schedule

Thu, 2016-04-21 12:00 - 14:00

Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Jutta Eming
Prof. Dr. Hans Richard Brittnacher