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Advanced Seminar
SoSe 16: Empirische und quantitative Grammatik
Roland Schäfer
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Öffentliche und private Diskussionen über das Deutsche drehen sich oft
um sogenannte 'Zweifelsfälle'. Damit sind Fälle gemeint, in denen
zwischen SprecherInnen Uneinigkeit herrscht, wie es 'richtig' heißen
muss. Typischerweise sind sich auch individuelle SprecherInnen dann
unsicher. Einfache Beispiele aus der Morphosyntax sind die Alternation
von 'Wir trinken eine Flasche leckeren Wein.' (Akkusativ per
Kasusidentität) und 'Wir trinken eine Flasche leckeren Weines.'
(Genitiv) oder 'mit leckerem kalten Wein' (Wechselflexion) und 'mit
leckerem kaltem Wein' (Parallelflexion). Wie die kognitiv ausgerichtete
Linguistik in den letzten Jahren gezeigt hat, ist der Zweifelsfall
(freilich in stark unterschiedlichem Ausmaß) bei genauer Betrachtung der
Basisfall, und Generalisierung gelten für SprecherInnen prinzipbedingt
nicht ausnahmslos.
In diesem Modul widmen wir uns der Frage, wie man Sprache systematisch
und empirisch erforschen kann, wenn man sich von der Vorstellung löst,
dass es immer eine Unterscheidung in 'richtig' und 'falsch' (bzw.
'grammatisch' und 'ungrammatisch') gibt. Dazu werden zunächst empirische
Methoden – insbesondere die Korpuslinguistik – kurz eingeführt. Dann
wenden wir uns der statistischen Modellierung der erhobenen Daten zu, da
in der empirischen Forschung robuste Ergebnisse nicht ohne eine solche
Modellierung gewonnen werden können. Die statistischen Verfahren werden
schrittweise und verständlich eingeführt. Außer der Beherrschung der
Grundrechenarten werden keine mathematischen Kenntnisse vorausgesetzt.
Das Seminar wird als Mischung aus Dozentenvortrag und Seminardiskussion
durchgeführt. In der Übung werden die Verfahren geübt und mögliche
studentische Projekte besprochen. Im Idealfall sollten die
TeilnehmerInnen für die Übung einen internetfähigen Computer mit
Tastatur(!) mitbringen. Das Betriebssystem ist egal, und es muss keine
Software installiert werden. Die Leistung wird in Form einer empirischen
Projekt-Hausarbeit zu einem klar eingegrenzten grammatischen Phänomen
erbracht. close
13 Class schedule
Regular appointments
Mon, 2016-04-18 10:00 - 12:00
Mon, 2016-04-25 10:00 - 12:00
Mon, 2016-05-02 10:00 - 12:00
Mon, 2016-05-09 10:00 - 12:00
Mon, 2016-05-23 10:00 - 12:00
Mon, 2016-05-30 10:00 - 12:00
Mon, 2016-06-06 10:00 - 12:00
Mon, 2016-06-13 10:00 - 12:00
Mon, 2016-06-20 10:00 - 12:00
Mon, 2016-06-27 10:00 - 12:00
Mon, 2016-07-04 10:00 - 12:00
Mon, 2016-07-11 10:00 - 12:00
Mon, 2016-07-18 10:00 - 12:00