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Lecture
SoSe 16: Zur Geschichte und Theorie von Szenarien
Andreas Wolfsteiner
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Fraglos handelt es sich beim Begriff des ›Szenarios‹ um einen theaterwissenschaftlichen Grundbegriff. Der Geschichte und Theorie seiner Bedeutung wird im Rahmen der Vorlesung anhand prägnanter historischer Beispiele nachgegangen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert kommt im deutschsprachigen Raum (aus dem Französischen abgeleitet) einerseits der Begriff der ›Inszenierung‹ z. B. genau dann auf, wenn auch im Militärwesen Praktiken der ›mise en scène‹ bei der Manöverplanung eine tragende Rolle zu spielen beginnen; das was nun »in die Scene gesetzt« wird (August Lewald), gehorcht ab diesem geschichtlichen Abschnitt veränderten Regeln, ist einer anderen Ästhetik verpflichtet, als dies zuvor noch der Fall war. Wenn andererseits heute von ›Szenarien‹ die Rede ist, dann werden damit nicht nur theaterspezifische Sequenzen von dargestellten Situationen angesprochen: Vielmehr geht es oftmals um Klima-, Wirtschafts- und Kriegsszenarien – oder generell um Best-Case- oder Worst-Case-Szenarien. Infolgedessen lautet die zentrale Frage im Rahmen der Lehrveranstaltung: Wird mit dem Terminus eine grundlegende Form des Denkens in szenischen Ensembles gefasst, die bereits vor der Entwicklung medialer Simulation und Prognose wahrnehmungsseitig vorhanden ist? close
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