28846 Graduate Course

SoSe 16: Ökonomie der Kunst - Kommunikation, Kunst und Kommerz

Klaus Goldhammer

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Kunst und Ökonomie scheinen sehr gegensätzliche Konzepte zu vertreten: Auf der einen Seite die Kunst als zwecklose, ungeregelte Form der künstlerischen Selbstverwirklichung, fernab wirtschaftlicher Erwägungen. Auf der anderen Seite die zielgerichtete, gewinnorientierte Welt der Ökonomie mit einem Ziel: Geld zu verdienen. - Dennoch müssen beide Seiten am Ende zusammenfinden.

Der Kunstmarkt wächst rasant: Während es bekannt ist, dass der Kunstmarkt von 2004 bis 2014 von 25 auf über 50 Mrd. EUR Umsatz pro Jahr anstieg, bleiben dennoch die Marktmechanismen des Kunstmarktes oftmals obskur. Wieso zahlt ein Sammler für einen ausgestopften Hai in Formaldehyd von Damien Hirst 12 Mio. Dollar?

Die medienökonomische Seite der Kunst ist von vielen Widersprüchen und Fragen geprägt, die dieses Seminar untersucht:
  • Warum sind so viele Künstler arm?
  • Warum sind nur sehr wenige Künstler so extrem erfolgreich?
  • Wie wird der Wert der Kunst bestimmt und durch wen?
  • Wer profitiert vom Kunstmarkt in welcher Form?
  • Was tun Künstler um Erfolg zu haben?
  • Was bedeutet überhaupt "erfolgreiche" Kunst?
  • Wie funktioniert Celebrity Marketing in der Kunst?

Der "Kunstmarkt" besteht dabei aus sehr verschiedenen Teilmärkten mit jeweils unterschiedlichen Maßstäben und Metriken: hier die Künstler, dort die Galerien und Sammler, hier Händler und Auktionshäuser dort Museen und Ausstellungen sowie Konferenzen und Verlage. Sie alle prägen gemeinsam das, was heute als Kunst wahrgenommen wird.

Das Seminar untersucht zunächst die einzelnen Stufen des Kunstmarkt-Netzwerkes, um dann durch verschiedene Außentermine ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge zu entwickeln. Im dritten Teil werden dann die einzelnen Aspekte des Kunstmarktes vertieft untersucht und Parallelen zu anderen Medienmärkten und zur allgemeinen Medienökonomie gezogen.

Zur Vorbereitung können Sie bitte auf YouTube den Bonner Wirtschaftstalk BWT 21 zu Kunst und Kommerz anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=S89DVJaTfoo

Literatur:
Dossi, Piroschka (2007): HYPE. Kunst und Geld. dtv
Graw, Isabelle (2008): Der große Preis. Kunst zwischen Markt und Celebrity Kultur. Dumont: Köln
Thompson, Don (2010): The 12 Million Dollar Stuffed Shark. The Curious Economics of Contemporary Art. Aurum Press close

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