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S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
SoSe 16: Kunst und Skandal
Jan von Brevern / Tobias Vogt
Information for students
Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Prof. Tobias Vogt (UdK) statt.
Additional information / Pre-requisites
ACHTUNG: Die Anmeldung erfolgt nicht über CM, sondern bis zum 31. März per Email an mich: jan.brevern@fu-berlin.de. Bitte schreiben Sie mir in einigen Zeilen, was Sie an dem Thema interessiert. Die Teilnehmerzahl ist auf je 15 Studierende von der FU und der UdK beschränkt. close
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Ist die Kunst seit der Moderne skandalförmig? Im Skandal liegt für die Kunst, so scheint es, heute jedenfalls eher ein Versprechen als ein Problem. Der Skandal sichert mediale Aufmerksamkeit, und er dient als Nachweis dafür, dass Kunst „schockierend, packend, visionär“ ist, wie es in einem Buchtitel heißt. Nur der skandalöse Künstler kann – als Außenseiter, radikaler Denker und provokanter Tabubrecher – seiner gesellschaftlichen Rolle ganz gerecht werden. Im Umkehrschluss heißt das natürlich, dass Kunstwerke, die vom Publikum widerstandslos gemocht und beklatscht werden, nur zweite Wahl sein können — brave akademische Durchschnittsware, die niemandem wehtut und deshalb auch nicht viel Wert sein kann. Kurz: Nur skandalöse Kunst ist wirklich gute Kunst. Sehr verwunderlich ist es daher nicht, dass der Skandal längst zu einer bewusst gewählten Taktik des Kunstbetriebs geworden ist. Die Kunst braucht offenbar den Skandal. Und wenn das Werk selbst ihn nicht auslöst, dann wird er eben inszeniert. Auch die akademische Kunstgeschichte hat sich dieser Strategie angeschlossen und schreibt Ihren Heroen und Heroinen Skandale zu – Michelangelo und Caravaggio werden so nachträglich zu Schockern stilisiert, die einem heutigen Jeff Koons oder Ai Weiwei angeblich in nichts nachstanden. „Kunstskandale gibt es, seit es Kunst gibt“, freut man sich. Vielleicht ist der Fälschungsskandal heute die einzige Skandalform, die der Kunstbetrieb nicht herbeisehnt oder -führt, sondern vor der er sich noch fürchtet. Über eine Analyse der Kunstskandale, so die Vermutung, ließe sich die Struktur der Kunst und des Kunstbetriebes seit der Moderne besser verstehen. Im Seminar wollen wir der Geschichte der Kunstskandale anhand von Fallbeispielen nachgehen. Zudem werden wir Texte zum Thema lesen und diskutieren, um gemeinsam Ansätze zu einer „Anatomie des Kunstskandals“ zu entwickeln. Voraussetzung für die Teilnahme ist daher auch die Bereitschaft zur wöchentlichen Lektüre längerer Theorietexte. close
13 Class schedule
Additional appointments
Wed, 2016-04-20 14:00 - 16:00Regular appointments
Wed, 2016-04-27 14:00 - 16:00
Wed, 2016-05-04 14:00 - 16:00
Wed, 2016-05-11 14:00 - 16:00
Wed, 2016-05-18 14:00 - 16:00
Wed, 2016-05-25 14:00 - 16:00
Wed, 2016-06-01 14:00 - 16:00
Wed, 2016-06-08 14:00 - 16:00
Wed, 2016-06-15 14:00 - 16:00
Wed, 2016-06-22 14:00 - 16:00
Wed, 2016-06-29 14:00 - 16:00
Wed, 2016-07-06 14:00 - 16:00
Wed, 2016-07-13 14:00 - 16:00
Wed, 2016-07-20 14:00 - 16:00