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Practice seminar
SoSe 17: Filmgeschichte (Übung C): Die DEFA
Christian Pischel
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Nach dem ersten Semester, das vor allem dazu diente, eine erste Orientierung in der Filmgeschichte zu schaffen, wird diese Übung sich darauf konzentrieren, Methoden, theoretische Perspektiven und weniger kanonisierte Gegenstände differenzierter zu beleuchten. In erster Linie geht es darum, die Poetiken des filmgeschichtlichen Wissens zu untersuchen, d.h. die Art und Weise zu befragen, wie „Filmgeschichte“ zustande kommt, wie sie erzählt wird und welche Schichten, Perspektiven und Aspekte wir unterscheiden können. Der Gegenstand, an dem wir hier diese Fragen bearbeiten, wird das DEFA-Kino sein, das Kino also, das zwischen 1946-1990 in der DDR entstand. Die größte Spannung, unter der die heutige Beschäftigung mit diesem Kino steht, ist die zwischen der staatlichen In-Dienst-Stellung des Mediums, wie sie von den SED Kulturpolitikern von Beginn an anberaumt war und der erinnerungspolitischen Fokussierung auf wenige dissidente Meisterwerke nach der Wende, kurz: die Spannung zwischen Propaganda und ästhetischer Opposition. Diese Übung soll uns dagegen die Vielfalt und Eigensinnigkeit eines Kinos eröffnen, das zwar den gängigen Marktmechanismen enthoben war, immer aber politische Ansprüche, ästhetische Traditionslinien und Publikumsgunst (miteinander) zu vereinbaren suchte. Wir werden uns weitgehend chronologisch vorarbeiten: von den liberalen Anfängen in der Sowjetischen Besatzungszone zum Wechsel von Eiszeiten und Tauwetterperioden in der jungen DDR, vom kulturpolitischen Eklat auf dem 11. Plenum des ZK der SED 1965 zur genrepoetischen Öffnung in den 1960ern, über den Fokus auf Alltagsprobleme in den 1970ern und hin zu den unverhohlenen Reflexionen der gesellschaftlichen Stagnation in den letzten Jahren. Dabei werden sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme, sowohl Genreproduktionen (Indianerfilme, Märchenfilme, Science-Fiction usw.) als auch Propagandawerke und Autorenfilme thematisiert. Das DEFA-Kino wird sich als widersprüchliches Problemfeld anbieten, an dem sich in nuce die unterschiedlichen Herausforderungen der Filmhistoriographie erschließen. Basale Grundkenntnisse der deutsch-deutschen Geschichte werden vorausgesetzt. Obligatorische Arbeits¬leistungen: Filmsichtung, regelmäßige Textlektüre, Übernahme eines Referats (ggf. in Gruppen). close
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