17524 Undergraduate Course

SoSe 17: Immersive Theatre avant la lettre? Historische Vorläufer in den Künsten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Theresa Schütz

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Mit dem umbrella term immersive theatre werden Aufführungsformate bezeichnet, bei denen die Zuschauer*innen physisch, multisensorisch und zumeist interaktiv in den Aufführungsraum einbezogen werden. Von den Arbeiten der britischen Gruppe Punchdrunk z.T. begrifflich geprägt, erfreut sich immersive theatre inzwischen auch hierzulande großer Aufmerksamkeit (z.B. game theatre-Formate, Performanceinstallationen von SIGNA, Arbeiten u.a. von Lundahl & Seitl im Rahmen des Projekts ‚Immersion’ an den Berliner Festspielen uvm.). Beschäftigt man sich genauer mit der Ästhetik jener Theater- und Performanceformen, wird rasch evident, dass sich viele von ihnen im Hinblick auf Themen, Partizipationsstrategien und das Spiel mit Grenzüberschreitungen (Realität/Fiktion, Kunst/Nicht-Kunst, Spiel/Ernst) in eine Reihe mit historischen Vorläufern des Theaters der Avantgarden sowie den bildenden, Installations-, Performance- und Medienkünsten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellen lassen. Hier wäre z.B. das Environmental Theatre von Richard Schechner, das Living Theatre, Happenings von Allan Kaprow, aber auch das Lehrstück von Bertolt Brecht, das Forumtheater Augusto Boals, der Situationismus, die europäische und US-amerikanische Body Art sowie der Wiener Aktionismus zu nennen. Fokussiert man neben der Ästhetik atmosphärischer, situativer oder partizipativer Erfahrungsdimensionen auch Fragen zum Produktionsbegriff des immersive theatre, scheinen weitere Genealogien auf, die in Verbindung mit Biopolitik und Formen immaterieller Arbeit stehen und am Übergang vom Fordismus zum Postfordismus virulent werden. Das Seminar möchte an einem ersten Termin Ende Mai Handreichungen zu methodischen Aspekten theaterhistorischer Forschung sowie einen Überblick über zeitgenössisches immersive theatre geben. Im Anschluss sind alle Studierenden aufgerufen, sich eine/n Künstler*in, eine Performance, ein Kollektiv oder ein/e Theoretiker/in auszuwählen, um an diesem selbst gewählten Gegenstand Genealogien und Brüche zu zeitgenössischen immersiven Arbeiten herauszuarbeiten. Diese Ergebnisse werden dann im Zentrum des Blockseminars Ende Juni/Anfang Juli stehen. Das Seminar wird gemeinsam mit Frau Karina Rocktäschel organisiert und abgehalten. close

8 Class schedule

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Fri, 2017-04-21 14:00 - 16:00

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Theresa Schütz

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SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Mon, 2017-05-29 14:00 - 18:00

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