17543 Graduate Course

SoSe 17: Theater und Revolution. Performative Kulturen in Zeiten radikalen Wandels

Matthias Warstat

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Es lassen sich keine festen Muster erkennen, wie sich ‚das’ Theater in revolutionären Zeiten verhält. Dazu sind revolutionäre Situationen wohl auch zu unterschiedlich: Revolutionen zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen gesellschaftlichen Wandel von unkalkulierbarer Durchschlagskraft in Gang setzen. Die Unwägbarkeit und Unermesslichkeit von Revolutionen macht es für die Künste nicht leicht, auf das Geschehen zu reagieren, es zu befördern, zu behindern – oder sich zumindest mit den neuen Verhältnissen zu arrangieren. Lenkt man den Blick vom Theater im engeren Sinne auf theatrale Praktiken in anderen Bereichen der Gesellschaft, dann lassen sich Revolutionen selbst als theatrale Ereignisse beschreiben: Große Menschenmengen artikulieren sich und entwickeln neue Protestformen, denen ein Inszenierungscharakter zugesprochen werden kann. Gibt es eine Wechselwirkung zwischen solchen theatralen Protestformen und den ästhetischen Entwicklungen im revolutionären und postrevolutionären Kunsttheater? Fragen wie diese sollen im Hauptseminar vor allem an die europäischen Revolutionen von 1917-19 gestellt werden, die in Zusammenhang mit den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs das Theater der Zwischenkriegszeit entscheidend prägten. Aus Krieg und Revolution erwuchsen auch neue Darstellungsformen von Gemeinschaft und Kollektivität im öffentlichen Raum, die die politische Kultur nachhaltig veränderten. In der ersten Hälfte des Seminars (April, Mai) bilden die Jahre nach 1917 den gemeinsamen Schwerpunkt. In der zweiten Hälfte (Juni, Juli) sollen auch andere Revolutionen und mit ihnen verbundene Theaterprojekte diskutiert werden, darunter die Revolution von 1848, der revolutionäre Mai 1968 und die Umbrüche von 1989. Heiner Müllers Revolutionsstücke, mit allen genannten historischen Ereignissen korrespondierend, bilden einen wichtigen Bezugspunkt. Das Seminar setzt einen theaterhistoriographischen Schwerpunkt und sucht nach Verbindungen zwischen Theatergeschichte und der Geschichte politischer Protestformen. Fragen der Planung von Hausarbeiten und Bachelorarbeiten sollen nicht zu kurz kommen. close

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