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SoSe 17: Konvenienzehe und Liebesheirat in der Literatur vom 16.-18. Jahrhundert

Gesa Dane

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In der Literatur seit der Frühen Neuzeit finden sich aufschlussreiche Beispiele für die Veränderungen der Voraussetzungen für eine Eheschließung – aber auch für die Konflikte und Verwerfungen, die auf diese Weise entstanden. In der älteren ständischen Gesellschaft herrschte in allen Gesellschaftsschichten noch die von den Familien organisierte Konvenienzehe bzw. Vernunftehe vor, bei der eine Zuneigung der Partner keineswegs eine Voraussetzung war. Unter diesem Aspekt werden barocke Trauerspiele, aber auch Komödien und Romane zu diskutieren sein. Die Konvenienzehe stößt aber im 18. Jahrhundert auf veränderte Verhaltensweisen und Werte, die freie Partnerwahl wird allmählich aufgewertet. Eine Gattung wie das bürgerliche Trauerspiel macht das tragische Scheitern von Liebenden aufgrund der sozialen Widerstände sogar zu einem seiner Leitmotive. Blickt man über den Bereich der Literatur hinaus, so kann man am Beispiel von Briefwechseln und anderen historischen Materialien erkennen, wie stark der sozialen Welt das alte Modell der Konvenienzehe immer noch war, aber auch welche Verunsicherungen die neuen Möglichkeiten in bargen. Nur wenn man die theologisch- dogmatischen und rechtlichen Voraussetzungen dieses Wandels der Normen von Liebe und Heirat bedenkt, wird man zu einem angemessenen historischen Verständnis dieser literarischen Konflikte gelangen. Ein ausführlicher Seminarplan wird in der ersten Sitzung vorgelegt. close

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PD Dr. Gesa Dane