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Practice seminar
SoSe 17: Zeitgeschichte der Gewaltbilder. Eine Übung zur Visual History
Norma Ladewig
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"Man kann es für eine Pflicht halten, Fotos zu betrachten, auf denen Grausamkeiten und Verbrechen festgehalten sind. Man sollte es in jedem Fall für eine Pflicht halten, darüber nachzudenken, was es heißt, solche Bilder zu betrachten …" (Susan Sontag, Das Leiden anderer betrachten)
Dies aus einer geschichtswissenschaftlichen Perspektive zu tun, ist das Kernanliegen der für den Public History Master angebotenen Übung. Dabei sollen die im Zitat anklingenden ethischen und rezeptionsästhetischen Fragen, die mit dem Zeigen von Gewaltbildern einhergehen, sowie epistemologische Fragen, also Fragen nach den Erkenntnismöglichkeiten durch das Betrachten solcher Bilder, aufgegriffen und historisiert werden. Dies wird insbesondere hinsichtlich der Geschichtsvermittlung vertieft, da mit dem Geschichtsboom eine Debatte darüber angestoßen wurde, ob Bilder einen emotionalen Zugang zu Geschichte förderten und damit rationaler Erkenntnis im Wege stünden. Es werden zudem methodische Zugänge der Geschichtswissenschaft zu visuellen Quellen sowie der historiografische Umgang mit Bildern als Medien oder "generative Kräfte" (Paul) im historischen Prozess diskutiert: Welche Rolle kommt Bildern als Medien der Erinnerungspolitik, der Herrschaftssicherung oder Identitätsbildung zu? Inwiefern kann ein Bild – als "Bildakt" (Bredekamp) – geschichtsmächtig werden? Da diese Fragen anhand empirischer Einzelbetrachtungen diskutiert werden, gerät die Zeitgeschichte als Epoche der "Mitsehenden" (Lindenberger) in den Blick. Die Übung ist somit am Schnittpunkt zwischen Visual History, Public History und Zeitgeschichte angesiedelt. Nach einer Einführung in die Methoden und Ansätze der Visual History, werden einzelne Aspekte durch die Studierenden in eigenständiger Gruppenarbeit vertieft. Die Ergebnisse dieser Projektarbeit zur visuellen Zeitgeschichte werden während des Semesters mündlich präsentiert und nach Absprache in geeigneter Form zum Semesterende eingereicht. close
Dies aus einer geschichtswissenschaftlichen Perspektive zu tun, ist das Kernanliegen der für den Public History Master angebotenen Übung. Dabei sollen die im Zitat anklingenden ethischen und rezeptionsästhetischen Fragen, die mit dem Zeigen von Gewaltbildern einhergehen, sowie epistemologische Fragen, also Fragen nach den Erkenntnismöglichkeiten durch das Betrachten solcher Bilder, aufgegriffen und historisiert werden. Dies wird insbesondere hinsichtlich der Geschichtsvermittlung vertieft, da mit dem Geschichtsboom eine Debatte darüber angestoßen wurde, ob Bilder einen emotionalen Zugang zu Geschichte förderten und damit rationaler Erkenntnis im Wege stünden. Es werden zudem methodische Zugänge der Geschichtswissenschaft zu visuellen Quellen sowie der historiografische Umgang mit Bildern als Medien oder "generative Kräfte" (Paul) im historischen Prozess diskutiert: Welche Rolle kommt Bildern als Medien der Erinnerungspolitik, der Herrschaftssicherung oder Identitätsbildung zu? Inwiefern kann ein Bild – als "Bildakt" (Bredekamp) – geschichtsmächtig werden? Da diese Fragen anhand empirischer Einzelbetrachtungen diskutiert werden, gerät die Zeitgeschichte als Epoche der "Mitsehenden" (Lindenberger) in den Blick. Die Übung ist somit am Schnittpunkt zwischen Visual History, Public History und Zeitgeschichte angesiedelt. Nach einer Einführung in die Methoden und Ansätze der Visual History, werden einzelne Aspekte durch die Studierenden in eigenständiger Gruppenarbeit vertieft. Die Ergebnisse dieser Projektarbeit zur visuellen Zeitgeschichte werden während des Semesters mündlich präsentiert und nach Absprache in geeigneter Form zum Semesterende eingereicht. close
Suggested reading
Gerhard Paul, Visual History. Ein Studienbuch, Göttingen 2006; ders., Das Jahrhundert der Bilder, 2 Bde., Göttingen 2008 sowie zahlreiche weitere Publikationen desselben Autors. Themenheft "Geschichte, Emotionen und visuelle Medien", GG 37. 2011, herausgegeben von Ute Frevert und Anne Schmidt; Susan Sontag, Das Leiden anderer betrachten, München 2003. close
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