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SoSe 17: Zeichnung und Farbe – Synergie oder Divergenz?

Iris Brahms

Information for students

Die erste Sitzung findet am 26.4. statt, Treffpunkt 14 Uhr s.t. vor dem Studiensaal des Kupferstichkabinetts. Aufgrund der beschränkten Teilnehmer*innenzahl wird auf regelmäßige Teilnahme besonderen Wert gelegt. close

Additional information / Pre-requisites

19.4., 24.5., 21.6., 5.7. f.a., dafür Exkursion nach Dresden am 7.6. ins dortige Kupferstich-Kabinett

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Das Seminar widmet sich dem Aspekt der Farbe in der Handzeichnung der frühen Neuzeit. Struktur und Erscheinungsform sollen punktuell wie prinzipiell in dem genuin unbunten Medium untersucht werden. Insofern Farbe über Naturnachahmung hinaus mit Kostbarkeit oder gar Überschwänglichkeit konnotiert ist, wird diese „optionale“ Zutat auf Handzeichnungen zu einer spannungsgeladenen Darstellungskomponente. Dabei stellen sich verschiedentliche Diskrepanzen zwischen kunstkritischen Schriften und Kunstwerken, zwischen Theorie und Praxis, heraus, haftet greller Buntfarbigkeit seit Plinius (23/24–79 n.Chr.) der Vorwurf von Sinnestäuschung an, welche in der Kunst durch fortlaufend verfeinerte Raffinessen wiederum durchaus angestrebt wird. Es soll daher der Frage nachgegangen werden, welche Aufgabe Kolorierungen in Zeichnungen übernehmen und ob sie darüber hinaus Hinweise auf den Status der Blätter selbst geben können. Anhand des reichen Bestandes der Kupferstichkabinette in Berlin und Dresden wird das Thema vielseitig diskutiert werden können. Einführungen zum kunsthistorischen Arbeiten mit dem Original auf Papier, zu materiellen und konservatorischen Fragen sowie zur Nutzung der themenspezifischen Standardkataloge münden in die Erfassung von Dossiers zu einzelnen Werken durch die Kursteilnehmer*innen. Nicht zuletzt sollen damit lebendige Unterrichtsgespräche angeregt werden. Die Teilnahme an der Exkursion nach Dresden, die voraussichtlich am 7. Juni stattfindet, ist obligatorisch (Anreise z.B. mit Flixbus ca. € 16,-). close

Suggested reading

Literatur: Marzia Faietti, Line, Shadow, and Color in Barocci’s Drawings, in: Federico Barocci. Renaissance Master of Color and Line, hrsg. von Judith W. Mann und Babette Bohn, Ausstellung Saint Louis Art Museum, St. Louis 2012, S. 318-327; Marzia Faietti, Giorgio Vasari’s Life of Titian: Critical Misinterpretations and Preconceptions concerning Venetian Drawings, in: Drawing in Venice. Titian to Canaletto, hrsg. von Catharine Whistler, Ausstellung im Ashmolean Museum, Oxford 2015, S. 38-49; Wolfgang Kemp, Disegno. Beiträge zur Geschichte des Begriffs zwischen 1547 und 1607, in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, Bd. 19, 1974, S. 219-240; Ulrich Pfisterer, Der Kontrakt des Zeichners. Barent Fabritius und die disegno-Theorien der Frühen Neuzeit, in: Disegno. Der Zeichner im Bild der Frühen Neuzeit, hrsg. von Hein-Th. Schulze Altcappenberg und Michael Thimann, SMB – Kupferstichkabinett, Berlin 2007, S. 44-53; Christoph Wagner, Kolorit/farbig, in: Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden, hrsg. von Karlheinz Barck u.a., Bd. 3: Harmonie – Material, Stuttgart/Weimar 2001, S. 305-332. close