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S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
SoSe 17: Physiognomik. Aufstieg, Niedergang und Fortwirken eines Körperbild-Konzepts (Lektürekurs)
Joachim Rees
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Die bis in die Antike zurückreichende Theorie der Physiognomik, dass ›innere‹ Eigenschaften von Individuen und Gruppen an körperlichen Merkmalen, und hier vor allem an der Gesichtsbildung, sichtbar und lesbar werden, hat vom 16. bis zum 20. Jahrhundert vielfache, stets von Kontroversen begleitete Aktualisierungen erfahren. Sowohl die empirische Fundierung wie auch die Widerlegung einer solchen Ausdruckslehre war dabei vorrangig auf visuelle Evidenz angewiesen, wodurch sich von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne zahlreiche Überschneidungen zwischen Physiognomik, Anthropologie, Kunsttheorie und Repräsentationsformen des Körpers – etwa in der Porträtmalerei und -fotografie – ergeben haben. Die Lehrveranstaltung erkundet die Relevanz physiognomischer Konzepte als einer primär visuell organisierten Lesbarmachung des Körperlichen anhand von Primärtexten und neueren Forschungsbeiträgen, die sowohl für Fragestellungen der Kunstwissenschaft wie auch für eine kritische Repräsentations- und Ideologiegeschichte des Körpers fruchtbar gemacht werden können. close
Suggested reading
Einführende Literatur: Rüdiger Campe, Manfred Schneider (Hg.), Geschichten der Physiognomik : Text, Bild, Wissen, Freiburg i. Brsg. 1996. – Claudia Schmölders (Hg.), Der exzentrische Blick: Gespräch über Physiognomik, [Colloquium Herzog August Bibliothek zu Wolfenbüttel], April 1994] Berlin 1996. – Ulrich Reißer, Physiognomik und Ausdruckstheorie der Renaissance: der Einfluss charakterologischer Lehren auf Kunst und Kunsttheorie des 15. und 16. Jahrhunderts, München 1997. – Claudia Schmölders, Das Vorurteil im Leibe: eine Einführung in die Physiognomik, (3. Aufl.) Berlin 2007. close
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