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Methods Tutorial
SoSe 17: Die ‚Germania‘ des Enea Silvio Piccolomini
Matthias Thumser
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Ganz sicher wusste er, wovon er in seiner ‚Germania‘ schrieb. Der Italiener Enea Silvio Piccolomini war ein Deutschlandspezialist. Jahrelang war er am königlich-habsburgischen Hof in Wien tätig gewesen, hatte nicht nur die politischen Verhältnisse, sondern auch das Land kennen-, wenn auch vielleicht nicht liebengelernt. Damals war er Laie, ein Mensch der Frührenaissance, erfasst von der humanistischen Bildungsbewegung, zweifellos einer der großen Geister seiner Zeit. Später trat er in den geistlichen Stand ein, wurde Bischof, Kardinal und 1458 schließlich Papst, woraufhin er den Namen Pius II. annahm. Kurz zuvor hatte er die ‚Germania‘ geschrieben, ein in humanistischem Latein verfasster Brieftraktat, der auf Beschwerden über vorgeblich ungerechtfertigte päpstliche Eingriffe in die innerdeutschen Verhältnisse reagiert. Dabei bemühte sich Enea, die Vorstellung von einem dem Verfall preisgegebenen Land auszuräumen, und beschrieb statt dessen ein blühendes Gemeinwesen, das seinen Wohlstand und seine kulturellen Vorzüge der römischen Kirche zu verdanken habe. In der Übung werden ausgewählte Passagen des Traktats in deutscher Übersetzung gelesen, analysiert und diskutiert.
Ausgabe:
Enea Silvio Piccolomini, Germania, hg. v. Maria Giovanna Fadiga (Il ritorno dei classici nell’Umanesimo IV/5), Firenze 2009.
Deutsche Übersetzung:
Enea Silvio Piccolomini, Deutschland. Der Brieftraktat an Martin Mayer und Jakob Wimpfelings „Antworten und Einwendungen gegen Enea Silvio“, übers. u. erläutert v. Adolf Schmidt (Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit 104), Köln – Graz 1962.
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Suggested reading
Worstbrock, F. J., in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Neuaufl. hg. v. Kurt Ruh, Bd. 7, Berlin – New York 21989, S. 651–654.
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