13424 Undergraduate Course

SoSe 17: Marcel Duchamp und die Minimal Art

Anne Breimaier

Information for students

Termine: Am KHI (freitags, 14-16 Uhr, Raum A336): 21. April (Einführungsveranstaltung); 19. Mai; 2. Juni; 30. Juni; 7. Juli 2017 / Exkursion zur Sammlung Marcel Duchamp am Marcel Duchamp-Forschungszentrum im Staatlichen Museum Schwerin: 15. und 16. Juni 2017 (die Hinreise erfolgt am Abend des 14. Juni, die Rückreise am Abend des 16. Juni). Das Proseminar ist auf die Teilnehmer*innenzahl von 20 begrenzt. Für die Exkursion ist mit einer Eigenbeteiligung zu rechnen. Fördermittel werden aktuell beantragt. close

Additional information / Pre-requisites

Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist ein überdurchschnittliches Interesse am Thema und die Bereitschaft, sich bereits während der Vorlesungszeit – anhand von konkreten Arbeitsaufträgen und in Eigenregie – intensiv in die Werke und Werkzusammenhänge einzuarbeiten. Die Lektüre von Texten in englischer Sprache sollte kein Hindernis darstellen. Französische Sprachkenntnisse sind ein Plus. close

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„Es sprach sich bald herum, daß Marcel Duchamp hier war. Blasiert fragte sich das abgeschlaffte New York: Wer ist Marcel Duchamp? Er ist, gaben die indignierten Wenigen zurück, der Täter, der Akt, die Treppe herabsteigend auf dem Gewissen hat. New York schnappte nach Luft. Eine neue Sensation! Laßt uns ihn aufstöbern, ihn zur Schau tragen, die Stadt mit ihm bemalen. Aber er war nicht zu finden.“ In welcher Weise hier Alfred Kreymborg (in der Übersetzung von Serge Stauffer) 1915 für den Boston Evening Transcript ein Gespräch mit Marcel Duchamp einleitet, vermag bereits die Faszination auszudrücken, die die enigmatische Persönlichkeit des Künstlers, der im selben Jahr aus Frankreich nach New York übergesiedelt war, schon früh auf die amerikanische Kunstwelt ausübte. Sein 1913 auf der International Exhibition of Modern Art ausgestelltes Gemälde „Nu descendant un escalier“ wurde von der Ostküstenpresse als stellvertretend für den Kubismus und Entwicklungen in den europäischen Avantgarden diskutiert. 1917 wird Duchamps Beitrag zur Gruppenausstellung der Society of Independent Artists in New York – ein Urinal aus Porzellan mit dem Titel “Fountain” und der Signatur “R. Mutt” – zwar scharf kritisiert, sein heute berühmtestes “ready-made” findet nichtsdestotrotz auf paradigmatische Weise Einzug in die nachfolgende Kunst, deren Theorie und Geschichte. Zwischen 1917 und seinem Todesjahr 1968 entwickelt Duchamp eine künstlerische Praxis, die sich durch Formenvielfalt, dem oft ironisierenden Spiel mit traditionellen Auffassungen zur Rolle von Kunst und Künstler*in auszeichnet und neben weiteren ready-mades, großen installativen Arbeiten wie „Le Grand Verre“ (1915-23) und „Étant donnés“ (1946-1966), auch die Gestaltung von Postern, das Schachspiel und Kommentare zur Lage der Kunst in Interviews und Vorträgen umfasst. Wie die aktuelle Forschung zur Kunst der 1960er und 70er Jahre vermehrt feststellt, wurden Person und Werk Duchamps auch von zahlreichen Künstler*innen im Umkreis der Minimal Art, darunter Carl Andre, Louise Bourgeois, Hollis Frampton, Eva Hesse, Robert Morris, Franz Erhard Walther und Hannah Wilke, als wichtige Impulsgeber für die eigene künstlerische Entwicklung verstanden. In Einzelsitzungen im Seminarraum und auf einer zweitägigen Exkursion zur Sammlung Marcel Duchamp am Marcel Duchamp-Forschungszentrum im Staatlichen Museum Schwerin werden wir uns einen Überblick über sein Wirken in New York zwischen 1917 und 1968 und historische Berührungspunkte seines Schaffens mit der Minimal Art erarbeiten. Jede Seminarteilnehmer*in wird Pat*in für ein Werk Duchamps und ein Werk der Minimal Art werden und exemplarisch zentrale Stationen kunsthistorischen Arbeitens durchlaufen (Bibliographie, Vorbereitung eines Sammlungsbesuches, Arbeit am Original, Vergleich, Präsentation der Forschungsergebnisse vor der Gruppe). close

Suggested reading

Arturo Schwarz (Hrsg.), The complete works of Marcel Duchamp, New York 1970; Benjamin Buchloh (Hrsg.), Hollis Frampton, Carl Andre: 12 dialogues, 1962-1963, Novia Scotia, New York 1980; Serge Stauffer (Hrsg.), Marcel Duchamp: Interviews und Statements, Stuttgart 1992; Dieter Daniels, Duchamp und die anderen: der Modellfall einer künstlerischen Wirkungsgeschichte in der Moderne, Köln 1992; Amelia Jones, Post-Modernism and the en-gendering of Marcel Duchamp, Cambridge (Mass.) 1994; Kornelia von Berswordt-Wallrabe (Hrsg.), Marcel Duchamp: Die Schweriner Sammlung, Schwerin 2003; Jeffrey Weiss, Robert Morris: Object Sculpture, 1960-1965, New Haven 2014; Franz Erhard Walther, First Work Set: 1963–1969, New York, Ko¨ln 2016; Yasmil Raymond, Philippe Vergne (Hrsg.), Carl Andre: Sculpture as Place, 1958-2010 (Kat. Ausst. New York 2014) New Haven, New York 2014; Bill Barrette (Hrsg.), Eva Hesse: sculpture, New York 1989; Mignon Nixon, Fantastic Reality. Louise Bourgeois and a Story of Modern Art, Cambridge (Mass.), London 2002. close

4 Class schedule

Additional appointments

Thu, 2017-06-15 10:00 - 18:00
Exkursion

Lecturers:
Anne Breimaier

Fri, 2017-06-16 10:00 - 18:00
Exkursion

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Fri, 2017-04-21 14:00 - 16:00

Lecturers:
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A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)

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Fri, 2017-06-30 14:00 - 16:00

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Anne Breimaier

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