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SoSe 17: Filmische Künstlerporträts zwischen ‚Oral Art History‘ und ‚Biopic‘

Tobias Wendl

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Dokumentarfilme über KünstlerInnen – meist als filmische Porträts angelegt – erfreuen sich im Ausstellungsbetrieb ebenso wie in der Lehre und Kunstvermittlung wachsender Beliebtheit. Sie bilden inzwischen ein eigenes Genre des Dokumentarischen und lassen sich zugleich als Teil einer den schrift- und textzentrierten kunsthistorischen Diskurs ergänzenden ‚Oral Art History‘ begreifen. Im Verlauf des Seminars werden unterschiedliche Ansätze und Spielarten filmischer Künstlerporträts gesichtet, diskutiert und miteinander verglichen. Die Bandbreite reicht dabei von Filmen, die ganz wesentlich auf historischem Foto-, Film- und Tonmaterial basieren, etwa Peter Schamonis Klassiker zu Leben und Werk von Max Ernst (1991) oder François Levy-Kuentz‘ „Yves Klein – La révolution bleue“ (2006) über stärker interview- und beobachtungsbasierte und auf künstlerische Verfahrensweisen fokussierende Filme wie „William Kentridge - Zeichnen für den Augenblick“ von Maria Anna Tappeiner und Reinhard Wulf (1999) oder Susan Vogels „Fold, Crumple, Crush – The Art of El Anatsui“ (2011) bis hin zu dramaturgisch ausgeklügelten und auf die Künstlerpersönlichkeiten abhebende Produktionen wie Alison Klaymans „Ai Weiwei: Never Sorry“ (2012) oder „Marina Abramovic – The Artist Is Present“ von Matthew Akers (2012). Dabei sollen auch die Ähnlichkeiten und Unterschiede zu biografischen Spielfilmen (Biopics) thematisiert werden (z.B. Julian Schnabels Basquiat 1996), in denen das Leben von Künstlern mit Schauspielern für ein großes Publikum auf dramatisierende Weise inszeniert und Künstlermythen perpetuiert werden. close

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Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Tobias Wendl