17534

SoSe 17: Regiemethodik – Eine Einführung in die Grundlagen der Schauspielregie

Peter Boenisch

Comments

Die Theaterwissenschaft untersucht Regie meist aus aufführungs- und inszenierungsanalyti-scher Perspektive als Produkt der auktorialen Interpretation eines Stücktextes („Regiekonzept“, „mise en scène“). Das Feld der Methodikforschung hingegen setzt sich mit künstlerischen Praktiken und Prozessen in Geschichte und Gegenwart auseinander. In diesem Sinne bietet diese Übung eine Gelegenheit, grundlegende methodische Aspekte von Schauspielregie zu diskutieren, aber auch praktisch zu erfahren und zu erforschen. Wir werden uns zunächst einen kursorischen Überblick über zentrale (historische) Positionen der Regiemethodik verschaffen (Appia, Stanislavski, Meyerhold, Eisenstein, Reinhardt, Brecht u.a.), um dann auf dieser Basis am Beispiel von Ibsens „Ein Volksfeind“ Verfahren und Herangehensweisen einer zeitgenössischen induktiven, nicht-psychologischen Regiemethodik konkret zu erproben. Von den Teilnehmer/-innen wird neben kontinuierlicher Teilnahme die Bereitschaft erwartet, für die Sitzungen Gruppenreferate zu erarbeiten und sich entsprechend in kleineren Gruppen auch zwischen den Wochenendterminen zur Vorbereitung zu treffen, sowie sich in szenischen Etuden und Szenenstudien auch selbst darstellerisch zu engagieren. Weiters werden die Teil-neh¬mer/-innen gebeten, in den Sitzungen eine (eigene) benutzbare Arbeitskopie von Ibsens Stück¬text zur Hand zu haben (http://gutenberg.spiegel.de/buch/ein-volksfeind-1711/1, oder Reclam, bitte kein Biblio¬theks¬exemplar, kein Kindle, keine unlesbarer Miniaturausdruck…), und das Stück vor Beginn der Lehrveranstaltung zu lesen und vorzubereiten. Zur weiteren Vorbereitung/Begleitung der Übung sei verwiesen auf Boenisch, Peter M. und Thomas Ostermeier (2016), The Theatre of Thomas Ostermeier, sowie Roselt, Jens, Hg. (2015), Regie im Theater: Geschichte – Theorie – Praxis. close