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SoSe 18: Deutschland und Frankreich in der europäischen Sicherheitszusammenarbeit

Nicolas Fescharek

Kommentar

Im aktuellen Kontext einer fluktuierenden europäischen Sicherheitsordnung (Territorialkonflikt in Osteuropa, Brexit, ein verändertes transatlantisches Verhältnis, Terrorangriffe und Flüchtlingskrise in Europa, gesteigerte Militärausgaben einiger NATO-Staaten, Großmachtkonkurrenz in Syrien, Nordkorea...) verweisen Beobachter regelmäßig auf die „besondere Verantwortung“, welche dem deutsch-französischen „Tandem“ bei der Antwort auf neue Herausforderungen der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zukommt. Dabei fällt auf, dass viele Analysen die Rolle des „Tandems“ entweder als gegeben hinnehmen oder als notwendige Voraussetzung einer europäischen Politik skizzieren; während andere wiederum vor allem das Trennende in der deutschen und französischen Sicherheitspolitik betonen und behaupten, dass eine gemeinsame europäische strategische Kultur (wie sie Präsident Macron in seiner Sorbonne-Rede gefordert hat) oder gar eine europäische Armee (wie sie Kommissions-Präsident Juncker fordert) eine Illusion bleiben wird. Vor diesem Hintergrund untersucht das Seminar die Möglichkeiten, Gemeinsamkeiten und Trennlinien in der deutsch-französischen Sicherheits- und Verteidigungskooperation, um herauszufinden, auf welchen Gebieten und in welchen Fällen der europäischen Sicherheit und Verteidigung gemeinsame Problemdefinitionen und Sicherheitsstrategien – auf bilateraler und europäischer Ebene – möglich bzw. unmöglich erscheinen. Konzeptuell arbeiten wir mit der konstruktivistisch geprägten Literatur zur Rollentheorie und zur Strategischen Kultur, welche in der Außenpolitikanalyse auf historisch gewachsene Idiosynkrasien nationaler Außenpolitikeliten abhebt und dabei subjektive Elemente nationaler Rollenverständnisse und Problemdefinitionen in die Analyse von Sicherheitspolitik einbezieht. Schließen