Populismus stellt aktuell eines, wenn nicht sogar das zentrale Thema des öffentlichen wie auch sozialwissenschaftlichen Diskurses dar, wenn über relevante Entwicklungen in Demokratien gesprochen wird. Entsprechend verwundert es nicht, dass inzwischen eine Vielzahl an Definitionen und Konzeptionen vorgelegt wurden. Jenseits theoretischer Debatten beobachten wir aber vermehrt auch eine Debatte darüber, wie Populismus generell oder seine unterschiedlichen Spielarten eigentlich empirisch erfasst und gemessen werden können. Sich auf die Macht der Zahlen und die Relevanz der Empirie berufend entfalten entsprechende Studien hohe Wirksamkeit, etwa in der Frage, welche politische Parteien als populistisch zu bezeichnen sind oder wie hoch der Anteil an Personen mit populistischen Einstellungen eigentlich ist. Dabei variiert meist nicht nur der einer Messung zugrundeliegende theoretische Ansatz, sondern auch die Art der Datengrundlage und das Messdesign. Ziel dieses Seminars ist es, unterschiedliche Ansätze der Populismusmessung kennenzulernen und diese mithilfe eines erarbeiteten Instrumentariums kritisch zu hinterfragen. Hier stehen u.a. messtheoretische Kerngrößen wie Validität, etwa bezogen auf die Korrespondenz zwischen Konzept und Messung, im Mittelpunkt, die Anhaltspunkte zur Unterscheidung von aus wissenschaftlicher Sicht besseren und schlechteren Ansätzen, liefern können. Das Seminar besteht dabei aus drei Teilen: in einem ersten Schritt werden zentrale Konzeptionen des Populismus gelesen und diskutiert (Was soll eigentlich gemessen werden?). Danach beschäftigen wir uns mit verschiedenen Aspekten der Messtheorie und Möglichkeiten der Messung (Wie soll eigentlich gemessen werden?). In einem letzten, umfangreicheren Teil geht es dann um die Auseinandersetzung mit verschiedenen Messansätzen (Wie ist eigentlich die Messqualität?). Neben der substantiellen Ausrichtung liefert das Seminar somit auch wichtige Einblicke in verschiedene Messverfahren und Datengrundlagen (z.B. ExpertInnenbefragungen, Bevölkerungsumfragen oder Dokumentenanalysen), die auch in andere Teilbereiche der Sozialwissenschaften transferiert werden können. Weitere Informationen: https://agnes.hu-berlin.de/lupo/rds?state=verpublish&status=init&vmfile=no&moduleCall=webInfo&publishConfFile=webInfo&publishSubDir=veranstaltung&veranstaltung.veranstid=138890&expand=1197076#1197076 Schließen