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Seminar
SoSe 18: Sprachfunktion - Interkulturelle Kommunikation
Natalie McCormick Miller
Kommentar
In unserer globalisierten Welt treffen Touristen wie Berufstätige im Ausland auf Mitglieder einer anderen Kultur. Einige der Verhaltens- und Denkweisen, die im interkulturellen Kontakt relevant sind, wurden inzwischen vereinheitlicht, viele andere nicht. Diese Unterschiede bleiben verantwortlich für auftretende Fehleinschätzungen, Missverständnisse, Handlungskrisen und Fehlentwicklungen – man denke nur an das Verhalten der deutschen Regierung im Zusammenhang der Auflagen zur Sparpolitik Griechenlands.
Es ist allerdings auch nicht leicht, bestehende kulturelle Unterschiede zu erkennen und ihre Auswirkung auf die Kommunikation zu analysieren, und zwar für beide Seiten. Allzu leicht redet man aneinander vorbei und bemerkt es nicht, zumal der gemeinsame Gebrauch des Englischen suggeriert, man würde doch dieselbe Sprache sprechen. Tatsächlich sind die bestehenden Kulturunterschiede davon zumeist gar nicht berührt. Sie sind primär in Unterschieden von Gewohnheiten des Denkens, Fühlens und Handelns begründet. Sie sind gleichsam der Mutterboden, auf dem wir uns täglich bewegen.
Das Seminar verfolgt mehrere Ziele:
Ich werde zeigen, dass man auf diesem Gebiet nur produktiv arbeiten bzw. sich orientieren kann mit einer interdisziplinären Perspektive. Diese schließt eine Theorie sprachlichen Handelns mit ein. Ich möchte konkret darlegen, wie man eines der populären Modelle interkultureller Kommunikation – das Modell G. Hofstede – in seiner theoretischen Voraussetzung einordnen kann (der Kulturbegriff und die Konzentration auf soziale Werte); welche Vor- und Nachteile für die Analyse von Kommunikationsproblemen sich daraus ergeben; und wie eine Differenzierung von „Kultur“ in verschiedene Kultursysteme einen Bezug zur jüngeren Geschichte notwendig macht. Dies werde ich kurz am Beispiel der Untersuchung zeigen, die ich in Warschau durchgeführt habe.
Teilnehmer können auf verschiedene Weise mitarbeiten: zu Beginn werde ich die Interessen und den jeweiligen Wissenstand der Teilnehmer abfragen; Im Verlauf meiner Ausführungen können jederzeit Zwischenfragen gestellt werden; und die Teilnehmer sollten mit eigenen interkulturellen Erfahrungen, soweit sie vorhanden sind, die Lehre bereichern.
Als Literatur empfehle ich:
Dieter Flader/Sigrun Comati: „Kulturschock – Interkulturelle Handlungskonflikte westlicher Unternehmen in Mittelost- und Südosteuropa“, VS Verlag 2008
Hans Jürgen Heringer: „Interkulturelle Kommunikation“ 3. Auflage, utb A. Franke Verlag, 2010
Dieter Flader, “The Research Method of Participative Action Analysis as a Means for
Reconstructing Occurring Intercultural Communication Problems”, in: ISPSW 191 (June 2012), online abrufbar: https://www.files.ethz.ch/isn/143677/ISPSW%20191_Flader.pdf.
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13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 17.04.2018 14:00 - 16:00
Di, 24.04.2018 14:00 - 16:00
Di, 08.05.2018 14:00 - 16:00
Di, 15.05.2018 14:00 - 16:00
Di, 22.05.2018 14:00 - 16:00
Di, 29.05.2018 14:00 - 16:00
Di, 05.06.2018 14:00 - 16:00
Di, 12.06.2018 14:00 - 16:00
Di, 19.06.2018 14:00 - 16:00
Di, 26.06.2018 14:00 - 16:00
Di, 03.07.2018 14:00 - 16:00
Di, 10.07.2018 14:00 - 16:00
Di, 17.07.2018 14:00 - 16:00