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SoSe 18: Oikos: Ecologies and Economies of Production

Kirsten Maar

Kommentar

Der Begriff der Ökologie hat sich von seiner Bedeutung im Kontext des Umweltschutzes emanzipiert und reicht inzwischen in die Bereiche von posthumanistischen Diskursen, Anthropozentrismuskritik, Dingpolitik oder human-animal Studies hinein. Mit seiner Entnaturalisierung hin zu einer Ökologie des Sozialen, der Beziehungen und Verteilungen ist zugleich auch die andere Seite des oikos / gr. „Haushaltes“ – die Ökonomie – adressiert. Inwiefern haben neue, neoliberale Produktionsbedingungen das Verhältnisse zu unserer Umgebung verändert und wie spiegeln sich diese auch im Verhältnis von Kunst und Arbeit? Wie ließe sich eine oikodizee formulieren? Das Seminar untersucht diese Verschiebungen seit den 1960er Jahren: von Buckminster Fullers „Raumschiff Erde“ und dem „The Whole Earth Catalogue“ über das Aufkommen von Kybernetik und Systemtheorie hin zu Netzwerken und Begriffen wie assemblage oder relational aesthetics daraufhin, Beziehungen und Anhängigkeiten in ganzheitlichen, offenen oder geschlossenen Systemen zu denken. Dazu diskutieren wir einschlägige Texte von Bruno Latour, Niklas Luhmann, Bernard Stiegler, Michael Hardt/ Antonio Negri, Jean-Luc Nancy, Josef Vogl, Erin Manning u.a. und kontextualisieren diese Ansätze anhand von Ausstellungs- und Aufführungsbesuchen. Wir fragen, wie diese relationalen Modelle in künstlerischen Projekten und Praktiken re-konstruiert werden (z.B. in Ausstellungen des HKW, Eva Meyer Keller, Mette Ingvartsen, ecologies of practice ...). Welche alternativen Techniken und Praktiken erfordert dieses Feld, welche kollaborativen Formate generiert ein oikologisches Denken? Schließen