16323 Lektürekurs

SoSe 18: Klassiker des frühen Mönchtums: Johannes Cassian und die Tradition der Wüstenväter

Bernd Roling

Kommentar

Am Anfang organisierter christlicher Spiritualität hatte nicht der Orden des Heiligen Benedikt gestanden, sondern die nur lose zusammengehaltenen Versammlungen der radikalen ersten Asketen, die sich im Nahen Osten vor der Welt und dem Bösen in die Einöde zurückgezogen hatten: die Wüstenväter. Ihr Leben wird von den ‚Vitae patrum‘ und der ‚Historia lausiaca‘ des Palladius erzählt; im Zentrum dieser Wüstenväter stehen bekannte Figuren wie der Heilige Antonius, Pachomius oder Paulus Eremita, deren Biographie angefüllt ist von Mirakeln, von Konfrontationen mit den Mächten der Finsternis und der Auseinandersetzung mit den Versuchungen der Welt. Jenseits des Anekdotischen aber findet sich bei diesen Begründern des Koinobitentums, was sie für das Abendland besonders fruchtbar machte, radikale Innerlichkeit, unbedingtes Gebet, die philosophisch-theologische Durchdringung von Tugenden und Lastern und vor allem die Suche nach mystischer Entgrenzung. Für die westliche Theologie war es der aus dem Donaugebiet stammende Johannes Cassian, der die Geisteswelt der Wüstenväter gen Westen trug. Um 415 hatte Cassian ein Kloster an der französischen Mittelmeerküste gegründet, das zu einer der Keimzellen des europäischen Mönchtums werden sollte. In seiner Schrift ‚De institutis coenoborum‘ bemüht er sich um eine Regulierung der monastischen Spritiualität, seine ‚Collationes‘ füllen die Theorie mit Bedeutung, mit dem Leben der ägyptischen Mönche und ihren Kämpfen um Erleuchtung und radikale Entsagung. Wir wollen in diesem Seminar Auszüge der Schriften des Johannes Cassian, aber auch der ‚Antonius-Vita‘ des Heiligen Athanasius und anderer Viten der Wüstenväter lesen. Alle Texte werden zur Verfügung gestellt. Literatur: Peter Brown, Die Keuschheit der Engel, München 1991, Heinrich Holze, Erfahrung und Theologie im frühen Mönchtum. Untersuchungen zu einer Theologie des monastischen Lebens bei den ägyptischen Mönchsvätern, Johannes Cassian und Benedikt von Nursia, Göttingen 1992. Schließen

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