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SoSe 18: Marxistische Literaturtheorie

Michael Bies

Kommentar

In jüngerer Zeit haben Literaturtheorien sich vermehrt Fragen und Problemstellungen zugewendet, die aus marxistischer Perspektive schon eingehend behandelt worden sind. Hierzu gehören Fragen nach dem Verhältnis von Literatur und Politik; Auseinandersetzungen damit, wie das Verhältnis von Literatur und dem, was oft ‚Gesellschaft‘ oder ‚Wirklichkeit‘ genannt wird, modelliert werden kann, ohne der Literatur ihre Eigenständigkeit abzusprechen; oder auch die intensivierte Beschäftigung mit dem, was eigentlich ‚Realismus‘ sein kann und soll. Das Seminar möchte diese Konjunktur zentraler ästhetischer Fragen zum Anlass für eine (Re-)Lektüre marxistischer oder zumindest von Marx inspirierter Literaturtheorien nehmen, die im deutschsprachigen Raum – mit Ausnahme der DDR – länger nur wenig Beachtung fanden, und diese Theorien immer wieder auch an literarischen Texten überprüfen. Berücksichtigt werden dabei sowohl theoretische Entwürfe aus den Anfangs- und Hochphasen marxistischer Theoriebildung, darunter Beiträge aus der Kritischen Theorie und den Cultural Studies, als auch gegenwärtige Auseinandersetzungen mit marxistischen Positionen. Neben kürzeren Texten von Marx, der natürlich noch kein ‚Marxist‘ war, und Engels sollen im Zentrum des Seminars Beiträge von Georg Lukács, Walter Benjamin, Fredric Jameson und Terry Eagleton, aber auch von jüngeren Theoretiker*innen wie Daniel Hartley stehen. Schließen

Literaturhinweise

Viele ältere Dokumente finden sich in: Fritz J. Raddatz (Hrsg.): Marxismus und Literatur. Eine Dokumentation in drei Bänden, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1969. Zur Vorbereitung sind außerdem zu empfehlen: Terry Eagleton: Marxism and Literary Criticism [1976], London: Routledge, 2002. Daniel Hartley: The Politics of Style. Towards a Marxist Poetics, Leiden/Boston: Brill, 2016. Schließen