17032

SoSe 18: Jorge Semprún

Susanne Zepp-Zwirner

Kommentar

Das Hauptseminar untersucht das in spanischer und französischer Sprache geschriebene Werk eines bedeutenden Zeitzeugen der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts und richtet sich an Studierende der Spanischen und der Französischen Philologie. In seinem 1963 veröffentlichten Debütroman "Le grand voyage" suchte der 1923 in Madrid geborene Jorge Semprún nach einer literarischen Ausdrucksform für eine Erfahrung, die er auch selbst erlebt hatte: Nach dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs war die Familie nach Frankreich geflohen, der junge Jorge Semprún schloss sich der Résistance an und trat 1942 in die Kommunistische Partei ein. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Nach Kriegsende blieb Semprún in Frankreich und koordinierte von dort aus den Widerstand gegen die Franco-Diktatur. 1957 kehrte er unter dem Decknamen Federico Sánchez nach Spanien zurück und leitete dort die Untergrundarbeit der Kommunistischen Partei, die ihn im Jahr 1964 als Abweichler ausschloss. Der 1977 veröffentlichte Text "Autobiografía de Federico Sánchez" erzählt von der Zeit im Untergrund und der Abwendung des Autors vom Stalinismus. Das Seminar wird diese doppelten Bezüge im literarischen Werk des Autors fokussieren und vor dem Horizont gedächtnisgeschichtlicher Fragestellungen diskutieren. Eine gemeinsame Exkursion in die Gedenkstätte auf dem Ettersberg bei Weimar ist geplant. Schließen

Literaturhinweise

* Franziska Augstein, Von Treue und Verrat. Jorge Semprún und sein Jahrhundert, München 2008; * Ulrike Vordermark, Das Gedächtnis des Todes. Die Erfahrung des Konzentrationslagers Buchenwald im Werk Jorge Semprúns, Köln 2008. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 14:00 - 16:00 13 Termine

Mo, 16.04.2018 14:00 - 16:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Susanne Zepp-Zwirner