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SoSe 18: Populismen inszenieren

Evelyn Annuß

Kommentar

Wie werden Populismen im Feld der Politik und in den Medien inszeniert? Wie reagieren die Theater darauf? So die beiden Leitfragen dieses Forschungsseminars mit begleitender Übung: Vor dem Hintergrund der zunehmenden Konjunktur identitärer Positionen einerseits, des wachsenden Unbehagens hinsichtlich möglicherweise allzu schlichter Vorstellungen von der dekonstruktiven Sprengkraft postdramatischer Darstellungsweisen andererseits geht es darum, gemeinsam herauszufinden, welchen Beitrag theaterwissenschaftliche Perspektiven zur kritischen Reflexion wie Historisierung populistischer Praktiken leisten können. Ausgangspunkt ist die Diskussion unterschiedlicher Populismusbegriffe und die Frage nach performativen Politainment-Strategien im Kontext zeitgenössischer gesellschaftlicher und medialer Entwicklungen. Gemeinsam erarbeiten wir uns einen Überblick über die derzeitige Forschungsliteratur, analysieren aktuelle Stücke und Inszenierungen, die die Populismusthematik aufgreifen, und diskutieren die These vom Theater als Unterbrechung des Politischen. Einbezogen werden u. a. theoretische Auseinandersetzungen mit Massenkultur, Regierungstechnik und Affektpolitik, mit Demokratie- und Propagandageschichte sowie mit gegenwärtigen kulturpolitischen Exklusionsbestrebungen, die Genderfragen ins Visier nehmen. Zugleich soll es genügend Raum geben, um eigene Fragestellungen oder Projekte einzubringen beziehungsweise zu entwickeln. Weitere Themenvorschläge und Ideen können gern zu Seminarbeginn eingebracht werden. Im praktisch orientierten Teil besteht die Möglichkeit, eine öffentliche Veranstaltung zum Thema zu entwerfen und zu üben, wie sich diese beantragen ließe. Schließen