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SoSe 18: Entangled Objects. Praktiken des Kulturtransfers in der Kunst Afrikas

Verena Rodatus

Kommentar

Das Seminar beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Verflechtungsgeschichte zwischen Europa und Afrika in so genannten „entangled objects“ materialisierte: Welche Bilder haben afrikanische Gesellschaften von den ihnen Fremden entworfen? Wie wurden die Begegnungen mit den europäischen Kolonisatoren in der Kunst Afrikas visuell repräsentiert? Der Ansatz die Kontaktgeschichte zwischen Afrika und Europa aus afrikanischen Perspektiven zu beleuchten, steht in der Tradition der von Julius Lips (1937) begründeten „inversen Ethnografie“. Lips zeigte nicht das "Exotische" der Kolonien, sondern wie Europäer in anderen Regionen der Welt wahrgenommen wurden. Im Seminar behandeln wir Darstellungen von Europäern in der Kunst Benins (14.-19. Jahrhundert) sowie spätere afrikanische Aneignungen des „Fremden“, etwa in der figuralen Plastik oder in Maskeraden. Ziel des Seminar ist es, nicht nur unterschiedliche Darstellungsformen des „Fremden“ in der Kunst Afrikas zu besprechen, sondern auch ihre Bedeutung für eine relationale Kunstgeschichte zu diskutieren - ein Ansatz, der die Gleichzeitigkeit europäischer und nicht-europäischer Lebenswelten betont. Schließen

Literaturhinweise

Empfohlene Einführungslektüre:
Behrend, Heike/ Thomas Geider (Hg.): Afrikaner schreiben zurück. Texte und Bilder afrikanischer Ethnografen, Köln 1998.
Burland, Cottie A.: The Exotic White Man. An Alien in Asian and African Art, New York 1968.
Lips, Julius: The Savage Hits Back, London 1937 (Deutsch: Der Weiße im Spiegel des Farbigen, Leipzig 1983).
Quarcoopome, Nii O. (Hg.): Through African Eyes. The European in African Art,
1500 to Present, Ausst-Kat., Detroit Institute of Arts, 18.04.-08.08.2010, Detroit 2009. Schließen