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SoSe 18: Lachen im Mittelalter (Modulthema „Vorstellungswelten“)

Felix Melching

Information for students

Das Modul befasst sich mit epochenspezifischen Fragestellungen und Perspektiven und besteht aus zwei Seminaren zu zwei unterschiedlichen Epochen (Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit und Neueste Geschichte). Beide Seminare müssen ein gemeinsames Modulthema behandeln („Politik“, „Gesellschaft“ oder „Vorstellungswelt“) und in zwei Semestern belegt werden. Das Modul wird mit einer Hausarbeit zu einem der beiden Seminare abgeschlossen. Es dürfen nicht zwei Seminare in einem Semester belegt werden! close

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Der russische Literaturtheoretiker Michail Bachtin hat das Mittelalter als eine Periode der Traurigkeit definiert, auf welche erst mit der Renaissance eine Zeit der Fröhlichkeit und des Gelächters gefolgt sei. Quellenzeugnisse wie jene berühmte Passage aus der Benediktregel, der zu Folge „Albernheiten, müßiges und zum Gelächter reizendes Geschwätz“ den Mönchen strengstens verboten seien, scheinen dieses Bild auf den ersten Blick zu bestätigen. Schaut man jedoch genauer hin, zeigt sich in den Quellen daneben ein anderes, ein humorvolleres Mittelalter, in dem auch im Kloster, ja sogar während des Gottesdienstes gelacht wurde, in dem der rex facetus, der freundlich-heitere König, als idealtypischer Herrscher galt und in dem große Gelehrte wie Thomas von Aquin, Alexander von Hales und Albertus Magnus über das Lachen als genuin menschliche Fähigkeit nachdachten. Im Seminar soll die Theorie, aber auch die Praxis des Lachens und des Humors im Mittelalter erarbeitet werden und gefragt werden, wer, wo, wann, warum und worüber lachte, lachen durfte oder lachen musste. close

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Felix Melching