17546 S/HS (Seminar/Graduate Seminar)

SoSe 18: Die Dreigroschenfilme – Pabst (1931) – Staudte (1962) und Lang (2018)

Bodo Bischoff

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Adressatenkreis: Dieses Seminar wendet sich an fortgeschrittene Studenten der Filmwissenschaft, die über solide Kenntnisse in dramaturgischen, literaturwissenschaftlichen, und textinterpretatorischen Analysemethoden verfügen. Sie sollten darüber hinaus ein ausgeprägtes Interesse an sozialpsychologischen Fragestellungen und der Bearbeitung dieser Problemfelder im filmwissenschaftlichen Kontext mitbringen. Von den Teilnehmern an dieser Lehrveranstaltung wird erwartet, dass sie sich durch Referate aktiv an der Gestaltung des Seminars beteiligen. Leistungsnachweise können durch die schriftliche Ausarbeitung eines Referates und/oder eine schriftliche Hausarbeit erworben werden. Der Besitz des Textes der Dreigroschenoper sowie die inhaltliche Kenntnis des Stückes werden vorausgesetzt. Inhalte und Ziele: [...] Es gibt einige wenige Dinge, die den Menschen erschüttern, einige wenige, aber das Schlimme ist, daß sie, mehrmals angewendet, schon nicht mehr wirken. Denn der Mensch hat die furchtbare Fähigkeit, sich gleichsam nach eigenem Belieben gefühllos zu machen [...]. Diese erschütternde Feststellung aus dem Monolog des Mr. Peachum hat wohl kaum etwas an Aktualität eingebüßt. Überhaupt erweisen sich die verschiedenen inhaltlichen Problemfelder der 1928 entstandenen Dreigroschenoper auch aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts durchaus nicht als unzeitgemäß. Dieses in einer Parabel des epischen Theaters scheinbar so „vergnügt und ungefährlich“ (Walter Benjamin) daherkommende Stück Welttheater soll sowohl inhaltlich, als auch unter den Aspekten der Umsetzung der Brechtschen Theatertheorie gegen den oberflächlich glatten Strich gebürstet werden. Von zentraler Bedeutung für die Dramaturgie des Stückes ist natürlich auch die Musik. Welche Bedeutung ihr auf der Bühne und auch auf der Leinwand in den Filmadaptionen von Pabst (1931) und Staudte (1962) zukommt, wird zu untersuchen sein. Darüber hinaus soll eine aktuelle neue Filmproduktion Gegenstand der Lehrveranstaltung sein, die ab März in den Kinos laufen soll. Adorno hat die Dreigroschenoper „nach einmaligem Hören“ als das „wichtigste Ereignis des musikalischen Theaters“ [...] seit 'Bergs Wozzeck' apostrophiert und u.a. die neuen kompositorischen Errungenschaften der Musik Weills enthusiastisch gewürdigt, die „aus der Nachbarschaft des Wahnsinns ihre sprengende, erhellende Macht gewinnt.“ Die Analyse der Musiknummern wird einerseits heraus zu präparieren haben, worin die Sprengkraft der „grauen, verräucherten Songs“ (Adorno) in der Dreigroschenoper besteht und andererseits ihre verschiedenen Funktionen innerhalb der jeweiligen Szenen zu bestimmen haben. Die in zahlreichen Aspekten nicht von Brecht autorisierten Verfilmung der Dreigroschenoper unter der Regie von Wilhelm Pabst von 1931 hat eine bewegte Geschichte, die Brecht zu dem Bericht über die gerichtlichen Auseinandersetzungen „Der Dreigroschenprozess“ veranlasst hat. Es wird zu klären sein, wie dieses am Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm stehende cineastische Werk die Intentionen Brechts erfüllt bzw. durchkreuzt hat. Durch die verschiedenen Verfilmungen erhält die Rezeption der Dreigroschenoper eine neue Dimension, die es zu erschließen gilt. Projekttage im Brecht-Archiv: close

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