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Practice seminar
SoSe 18: Einführung in die byzantinische Hymnologie
Manolis Ulbricht
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Die byzantinische Musik ist das vielleicht noch bis heute lebendigste Erbe des ost-römischen Kulturraums. Dabei beschränkt diese sich – bis auf wenige Ausnahmen – aufgrund der Quellenlage vornehmlich auf den kirchlichen Bereich. Sie nimmt bis heute in den orthodoxen Kirchen einen großen Raum in der liturgischen Gottesdienstpraxis ein. Die byzantinische Musik bedient sich eines ganz eigenen Musiksystems, deren herausragende propia wohl die sog. echoi (in etwa: modi, Kirchentöne) mit ihren zahlreichen Zwischentönen und die ihr eigene Notation in byzantinischen Neumen sind. – – – Gesungen werden im orthodoxen Gottesdienst byzantinischer Prägung Hymnen und Psalmen, in einem schier unendlich scheinenden Reichtum an Form, Aufbau und Rhythmik. Sie werden rezitierend oder melodisch vorgetragen und variieren je nach Tageszeit, Festtag oder Gottesdienstform. Nachdem wir uns im vergangenen Sommersemester (SoSe 2017) mit der „Byzantinische[n] Poesie: Von der quantitativen zur akzentuierenden Metrik“ (LV-Nr. 16281, Niehoff-Panagiotidis) beschäftigt haben und bevor wir uns im Sommersemester des kommenden Jahres mit der östlichen Musik näher befassen wollen (SoSe 2019), werden wir uns im aktuellen Sommersemester (SoSe 2018) mit den gesungenen, theologischen Inhalten dieser Musik befassen: den Hymnen. – – – Die byzantinischen Hymnen bringen den jeweiligen Festtagsinhalt in eine poetische Form. Dabei gibt es verschiedene Genres an Hymnen, je nach Funktion und Stellung im Gottesdienst, Vortragsweise und Inhalt. In der Übung wollen wir uns diese Hymnen im Quellenstudium erarbeiten und auf ihre theologische und sprachliche Dimension hin untersuchen. Darüber hinaus werden wir uns den verschiedenen liturgischen Formen widmen, in denen der byzantinisch-orthodoxe Gottesdienst bis heute begangen wird. Ergänzt wird die theoretische Arbeit im Kurs durch den Besuch eines griechisch- bzw. arabisch-sprachigen (sog. rum) orthodoxen Gottesdienstes. – – – Neben der Lektüre einführender Sekundärliteratur zu jedem Themengebiet mit dem Ziel der Einordnung in den breiteren historischen, literarischen und theologischen Kontext, wird der Schwerpunkt in der Übung vor allem auf der Quellenarbeit liegen (in Originalsprache und Übersetzung). Dabei richtet sich der Kurs gleichermaßen an alle Interessierte mit oder ohne besondere/-n Sprachkenntnissen. Gleichzeitig wird es Übersetzungsübungen für die Des-Griechischen-Mächtigen geben, um Lesefähigkeit und Vertrautheit mit Sprache und Gedanken der byzantinischen Geisteswelt zu fördern. Die Impuls-Referate zur Einführung in Thema und Fragestellungen dienen vornehmlich dem Ausbau der Fähigkeit zur präzisen Präsentation und Moderation in wissenschaftlich-öffentlichen Kontexten. Die Veranstaltung ist offen für Interessierte aller Fachbereiche sowie für Gasthörer. Eine Voranmeldung beim Dozenten ist nicht nötig. – – – Unter dem YouTube-Kanal Collegium Musicae Byzantinae – Berlin (https://www.youtube.com/channel/UC3xAdQOnI8dL7gnGcorkqng/playlists?view_as=subscriber) liegen verschiedene Hörbeispiele byzantinischer Musik, geordnet nach diversen Playlists, bereit. close
14 Class schedule
Regular appointments
Wed, 2018-04-18 10:00 - 12:00
Wed, 2018-04-25 10:00 - 12:00
Wed, 2018-05-02 10:00 - 12:00
Wed, 2018-05-09 10:00 - 12:00
Wed, 2018-05-16 10:00 - 12:00
Wed, 2018-05-23 10:00 - 12:00
Wed, 2018-05-30 10:00 - 12:00
Wed, 2018-06-06 10:00 - 12:00
Wed, 2018-06-13 10:00 - 12:00
Wed, 2018-06-20 10:00 - 12:00
Wed, 2018-06-27 10:00 - 12:00
Wed, 2018-07-04 10:00 - 12:00
Wed, 2018-07-11 10:00 - 12:00
Wed, 2018-07-18 10:00 - 12:00