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Lecture
SoSe 18: Die hohe Schule der franziskanischen Philosophie: Bonaventura
Bernd Roling
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Die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts wird gerne als die Hochphase des Franziskanerordens bezeichnet, umfaßt sie doch eine Gruppe von Philosophen, deren Echo bis weit in die Neuzeit spürbar ist. Die Bandbreite der ersten Denker des Franziskanerordens reicht weit, von Lichtmetaphysikern wie dem Erzbischof von Canterbury John Peckham bis zu dem Verfasser der Summa Halensis, Alexander von Hales. Auch Figuren, die nicht unmittelbar dem Orden angehörten, ihm jedoch in ihren Kernideen eng verbunden waren, werden gerne in diese Gruppe eingeordnet, zum Beispiel Wilhelm von Auvergne, der sich intensiv mit der arabischen Philosophie, aber auch mit Hermes Trismegistos und okkulten Schriften auseinandersetzte, oder Wilhelm von Auxerre, der zu den ersten systematischen Theologen der Zeit gehörte. Über allen aber steht der siebte General des Ordens, Bonaventura, in dessen breitgefaßtem Werk sich eine avicennistische Theologie mit tiefer Frömmigkeit und erbaulichen Schriften wie dem ‚Itinerarium mentis in Deum’, die zu Klassikern der christlichen Literatur werden sollten, vereinigen konnte. In der Vorlesung soll ein Überblick über die Franziskanertheologen des 13. Jahrhunderts gegeben werden, damit aber zugleich auch eine Hinführung zur Philosophie Bonaventuras.
Literatur: Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Theo Kobusch, Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie 5), München 2011.
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