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Seminar
SoSe 18: Weibliche Narrative mentaler Krankheit
Barbara Ventarola
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Am 16. April fällt das Seminar aus. Ein Nachholtermin wird später bekanntgegeben.
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Mentale Krankheiten stellen die Medizin und die Literatur gleichermaßen vor große Herausforderungen. In ihrem Essay On Being Ill unterstreicht Virginia Woolf, dass die psychische Krankheit eine Grenzerfahrung darstellt, die letztlich nicht kommunizierbar ist, weil die kranke Person aus allen sprachlichen und sozialen Ordnungen herausfällt. Da die Patient/innen selbst mit unbekannten Bereichen des eigenen Ichs konfrontiert sind, sind ihre Narrative häufig voller Brüche und Leerstellen, was die medizinische Diagnose und Erforschung psychischer Krankheiten sehr erschwert.
Ziel des Seminars ist es, anhand von ausgewählten Beispielen zu untersuchen, wie die Literatur die genannten Darstellungsprobleme verhandelt, welche Lösungsvorschläge sie entwickelt und wie sie sich genau aufgrund der ihr zur Verfügung stehenden ästhetischen Mittel als ein Wissensdiskurs etabliert, der auch zur Bereicherung der medizinischen Forschung und Diagnostik beitragen kann. Zu diesem Zweck wollen wir uns auf vier Autorinnen konzentrieren, die besonders intensiv mit der narrativen Darstellung mentaler Krankheiten experimentiert haben: Virginia Woolf, Simone de Beauvoir, Ingeborg Bachmann und Siri Hustvedt. Es wird zu untersuchen sein, welche Techniken die Autorinnen zur Lösung der genannten Darstellungsprobleme entwickelt haben und wie sie damit (durchaus auch kritisch) Bezug nehmen auf die medizinische und psychologische Praxis ihrer Zeit.
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Suggested reading
Literatur zur Einführung:
Jagow, Bettina von / Steger, Florian: Was treibt die Literatur zur Medizin? Ein kulturwissenschaftlicher Dialog, Göttingen 2009.
Jagow, Bettina von / Steger, Florian (Hgg.): Literatur und Medizin. Ein Lexikon, Göttingen 2005.
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