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Seminar
SoSe 18: Polen und Russland im 19. Jahrhundert. Vergleich, Verflechtung, Wahrnehmung
Gertrud Pickhan
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1994 erschien die Studie des 2017 verstorbenen Historiker Klaus Zernack „Polen und Russland. Zwei Wege in der europäischen Geschichte“. Der renommierte Ostmittel- und Osteuropaexperte, für den die Beziehungsgeschichte der zentrale methodische Ansatz war, kam in seinem opus magnum zu dem Schluss, dass sich Polen und Russland in historischer Perspektive wesentlich durch ihre „Lebenswege als republikanischer Verfassungsstaat und als autokratisches Imperium“ unterschieden und dass dies bis in die Gegenwart nachwirke, worin sich bereits die polonophile Ausrichtung des Buches zeigt. In diesem Seminar soll eine kritische Würdigung der als Referenzwerk geltenden Studie von Klaus Zernack vorgenommen werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem langen 19. Jahrhundert. Verflechtungsgeschichtliche Aspekte, Transferprozesse und wechselseitige Wahrnehmungen sollen dabei ebenso wie GrenzgängerInnen und MittlerInnen zwischen Russland und Polen in den Blick genommen werden. Zu diskutieren ist am Ende auch die Frage nach den Auswirkungen historischer Prozesse auf gegenwärtige kollektive Befindlichkeiten. close
Suggested reading
Ganzenmüller, Jörg: Russische Staatsgewalt und polnischer Adel. Elitenintegration und Staatsausbau im Westen des Zarenreiches (1772–1850), Köln 2013.
Rolf, Malte: Imperiale Herrschaft im Weichselland. Das Königreich Polen im Russischen Imperium (1864-1915), München 2014.
Zernack, Klaus: Polen und Russland. Zwei Wege in der europäischen Geschichte, Berlin 1994.
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