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13438
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
SoSe 18: Verflechtungen - Kulturräume und Kulturströme der Renaissance
Helmut Engel
Information for students
Insgesamt sind verbindlich 15 Themen bis zum Beginn des Blockseminars im Juli in schriftlicher Form zu bearbeiten.
Additional information / Pre-requisites
Es wird erwogen, vor Beginn des Blockseminars drei Ortsbesichtigungen in Potsdam und Berlin durchzuführen:
1. Potsdam, Alter und Neuer Markt,
2. Berlin, Forum Fridericianum/Gendarmenmarkt
3. Gemälde/Kupferstiche mit Thema Rom (Nationalgalerie/Stiftung Schlösser und Gärten/Kunstbibliothek)
Anmeldung bitte per Email an: italofili@gmx.de
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„Ich kann sagen, daß ich nur in Rom empfunden habe, was eigentlich ein Mensch sei. Zu dieser Höhe, zu diesem Glück der Empfindung bin ich später nie wieder gekommen.“
(Johann Wolfgang von Goethe in: Eckermann, Peter Johann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Brockhaus, Leipzig 1836.).
Die italienische Renaissance, insbesondere die Spätrenaissance in Rom während der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts, bildet als Leitbild eines europäischen geisteswissenschaftlichen Kulturraumes den Schnittpunkt, in den die römische Antike einfließt. Gleichzeitig strahlt sie besonders nach Paris mit der Académie Francaise sowie in die mitteleuropäischen Residenzstädte Wien, München, Dresden, Stuttgart und Berlin aus. Starre gesamtentwicklungsgeschichtliche Grenzen können nicht gezogen werden, sondern die „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ (Wilhelm Pinder, 1928) muss die Grundlage zum Verständnis bilden. Unverkennbar sind im 19. Jahrhundert die Einflüsse lokaler und regionaler Besonderheiten, sowie den Palladianismus, der im 18. Jahrhundert in England, Preußen und später auch in Paris wirksam wurde, Rahmenbedingungen, die zu erkennen geben, dass die Anziehungskraft der italienischen Renaissance im Werk Palladios über die formale Ausbildung hinaus bis in politisch-kulturelle Wurzeln wirkt: Für Friedrich II. dient die Architektur als Beispiel für das Regiment eines aufgeklärten Fürsten, der die barocke Hofhaltung seines verehrten Großvaters bewusst nicht übernimmt. Die St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin macht dabei deutlich, dass auch direkte Vorbildwirkungen der römischen Antike bestanden haben dürften. Die im 18. Jahrhundert in den Akademie-Ausstellungen gezeigten Rom-Bilder belegen einerseits die Anziehungskraft dieser Stadt auf die Künstler selber. Andererseits wird Interesse für den italienischen Kulturkreis der Antike und Renaissance in der großen Aufnahmebereitschaft der bürgerlich-adeligen Käuferschicht deutlich. Wie alt diese Faszination ist, beweisen die Bildungsreisen des Adels und der Künstler nach Italien – von Dürer über Goethe bis zu den Nazarenern. Den Abschluss dürfte die Erwerbspolitik des Kaiser-Friedrich-Museums unter Wilhelm von Bode bilden.
Im vergangenen Semester beschäftigte sich das Seminar „Die Gründerzeit in Berlin“ mit ausgewählter Architektur, Skulptur und Malerei. In diesem Seminar untersuchen wir ihre Vorbilder aus der römischen Renaissance und deren Rezeption.
Woher kommt diese Italienliebe der Deutschen? Inwiefern spiegelt sich im Architekturstil der Renaissance ein neuer Ausdruck bürgerlichen Individualismus' wider? Wie zeigt sich der neue Identitätsbegriff in der Architektur und Kunst der Zeit? Inwiefern lässt sich das Spannungsfeld der Zeit - zwischen bürgerlichem Humanismus und religiöser Autorität - in der Kunst und im Baustil ablesen?
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Tue, 2018-07-17 16:00 - 18:00
Wed, 2018-07-18 16:00 - 18:00
Thu, 2018-07-19 16:00 - 18:00
Fri, 2018-07-20 16:00 - 18:00
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Tue, 2018-07-24 16:00 - 18:00
Wed, 2018-07-25 16:00 - 18:00