30344c Seminar

SoSe 18: Navigating the University: Formats ans Strategies of Academic Discourse

Oliver Gent

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"Understanding University", ausgezeichnet mit dem Zentralen Lehrpreis der Freien Universität 2017, richtet sich insbesondere an Studierende der Fachbereiche Philosophie und Geisteswissenschaften sowie Geschichts- und Kulturwissenschaften. „Understanding University: The Rhetoric(s) of German Academia“ besteht aus einer gleichnamigen Vorlesung (Mo, 16-18 Uhr, Prof. Dr. Anita Traninger) und einem Projektseminar unter dem Titel "Navigating the University: Formats and Strategies of Academic Discourse", das auf Deutsch (Fr, 14–16 Uhr, Oliver Gent) und auf Englisch (Do, 14–16 Uhr, Isabelle Fellner) angeboten wird. Zusätzlich wird ein begleitendes, studentisch geleitetes Tutorium angeboten, dessen Besuch freiwillig ist und das individuelle Unterstützung insbesondere für jüngere und internationale Studierende bietet. Weitere Infos zur Veranstaltung finden Sie unter Understanding University close

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Das Problem der Geisteswissenschaften, so hat es Wolfgang Ullrich einmal formuliert, besteht nicht darin, dass Studierenden zu wenig Kompetenzen vermittelt werden. Was zu wenig vermittelt wird, ist Kompetenzbewusstsein. Ein zentrales Anliegen des Moduls ist es daher, die Kompetenzen, die in einem geisteswissenschaftlichen Universitätsstudium vermittelt werden, offenzulegen und zugleich kritisch mit Blick auf Fragen von Gender und Diversity zu reflektieren. Den Ansatzpunkt dafür bietet die Rhetorik, genauer: die spezifischen Rhetoriken der deutschen Universität. Nur durch diese lassen sich der deutsche akademische Habitus sowie die Praktiken der Universität fassen, insofern die Rhetorik historisch gesehen zusammen mit Grammatik und Dialektik das historische Rückgrat allen intellektuellen Handelns bildete. Die Universität versammelt Menschen mit diversen Identitäten, Hintergründen und Perspektiven unter ihren Studierenden, Lehrenden und Forschenden. Das Projekt "Understanding University" geht von der Feststellung aus, dass dennoch nach wie vor männlich und bildungsbürgerlich konnotierte Habitusformen und Redeweisen den akademischen Raum dominieren. Eine Vielzahl anderer Positionen hingegen kommt kaum zu Wort oder wird nicht gehört. Auch im Jahr 2018 hat die Universität große Schwierigkeiten, die Diversität ihrer Beteiligten auf fruchtbare Weise zu integrieren und zu fördern. Im Modul „Understanding University“ wollen wir erforschen, auf welche Art der akademische Habitus als Hürde für jene fungiert, denen ein Navigieren der spezifisch deutschen akademischen Praxis aus verschiedenen Gründen – darunter Gender, sozio-ökonomischer und kultureller Hintergrund – erschwert ist. Zugleich wollen wir die Rhetoriken der Universität entzaubern, indem wir sie aufschlüsseln und als lehr- und lernbare Praxis transparent machen. Ziel ist es, Studierende unterschiedlichster Hintergründe zu ermächtigen, erfolgreich und selbst¬bestimmt am akademischen Betrieb teilzunehmen. Diversität verstehen wir dabei nicht als zu behebende Defizienz. Vielmehr gehen wir davon aus, dass alle Menschen, die als Studierende an die Universität kommen, in die Lage versetzt werden sollen, ihre Talente und Interessen bestmöglich zu entfalten und zugleich ein Bewusstsein für ihre im universitären Kontext erworbenen und über diesen hinaus nützlichen Kompetenzen zu gewinnen. Im Fokus des Moduls steht die Sensibilisierung für soziale, insbesondere geschlechtsspezifische, Differenzen sowie für die Verzahnung sozialer Macht- und Ungleichheitsverhältnisse und deren institutionelle Verankerung. Dadurch werden auch Kompetenzen im genauen Analysieren und im differenzierten und wohl begründeten Üben von Kritik geschult – Fähigkeiten, die der Arbeitsmarkt wie auch der akademische Betrieb von jungen Absolvent*innen erwarten. Die Vorlesung bietet eine historische Perspektive auf die Institution Universität und die Entwicklung ihrer rhetorischen Praktiken. Auf Basis dieses historischen Wissens wollen wir im begleitenden Projektseminar praktisch werden: Sowohl das Schulen eigener rhetorischer Fähigkeiten als auch das gemeinsame Erforschen rhetorischer Praktiken an unserer Universität stehen hier im Fokus. Dabei leitet uns stets die Frage, inwiefern die akademische Welt an Ausschlüssen bestimmter Subjektpositionen festhält, die sie seit Jahrhunderten prägen. close

14 Class schedule

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Fri, 2018-04-20 14:00 - 16:00

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Oliver Gent

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K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

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