Wie ist das Philosophieren anzufangen? Geht es dabei um den Anfang der Philosophie, oder den Anfang in der Philosophie? Wird Philosophie durch ihre Sache zur absoluten Selbstbegründung verpflichtet? Will man in dieser Hinsicht an die Aristotelische Unterscheidung in der Topik anknüpfen, dann stellt sich die Frage, ob Philosophie apodiktisch oder dialektisch einzuleiten sei? Und wenn sie dialektisch einzuleiten wäre, wäre sie deswegen auch phänomenologisch einzuleiten? Hegels "Phänomenologie des Geistes" eröffnet, trotz anderer Absichten ihres Verfassers, einen Weg zur Verabschiedung des dubiosen Absolutheitsanspruches, der mit ihrer absoluten Selbstbegründung einhergeht. Das unterscheidet sie von Phänomenologien, die sich in Anlehnung an Husserl den Schritt vom Bewusstsein zum Geist ersparen und ausgehend vom cogito Philosophie als strenge Wissenschaft aufzubauen versuchen. Der Geist (das ist Lebensführung in Bezug zum Vorkommenden überhaupt) impliziert das commercium seiner Gestalten. Dies gilt auch für die Beziehung der Philosophie zu Mythos, Kunst, Religion etc... . Die Eigenart der Philosophie, eine geistige Auffassung des Vorkommenden entsprechend seiner konkreten Beschaffenheit zu sein, findet ihren Ausdruck im Seinsbegriff, d.h. der Konzeption des Sein des Seienden gemäß der es als bestimmtes Etwas aufzutreten vermag. Dieses Denken ermöglicht es, die generellen Bestimmtheits- , d.h. Seins- und Denkprinzipien durch Kategorien zu erfassen und die für ihre Funktion erforderliche Bedeutungssimultanität in ihren dialektischen Verbindungen herzustellen. Philosophie, als eine der Gestalten des Geistes, bejaht sich damit mit neuer Intensität als inspirativer Faktor einer Zivilisation des gesellschaftlichen Seins. close