14808 Seminar

SoSe 18: Polytheismus - Polytheismen

Emrys Bell-Schlatter

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Der im heutigen Sprachgebrauch neutrale Begriff „Polytheismus“ bezeichnet eine Religionsform, in der eine Mehrzahl persönlich gedachter, handelnder Götter verehrt wird (Gladigow 1983, 294). In seinem ursprünglichen Sinn diente der Terminus jedoch einer monotheistischen Polemik, die sich gegen die „Vielgötterei“ anderer (und numerisch überlegener) Religionsformen richtete, um diese abzuwerten und auszugrenzen. Daraus ergibt sich die Frage, inwiefern das – in polemischer Absicht bestimmte – Hauptmerkmal (die Pluralität der Götter) die zahlreichen verschiedenen Religionen, die unter den Sammelbegriff Polytheismus subsumiert werden, tatsächlich verbindet und prägt: Gibt es hinreichend kulturübergreifende Charakteristiken und Struktureigentümlichkeiten polytheistischer Systeme, so daß wir von „dem“ Polytheismus sprechen können? Worin unterscheiden sich Polytheismen, und wie weitreichend sind kulturspezifische Differenzen? Ausgehend von dieser Problematik werden wir uns anhand ausgewählter Fallbeispiele aus fünf verschiedenen antiken Kulturen und ergänzender religionsgeschichtlicher Forschungsliteratur mit zentralen Fragen zum Phänomen des Polytheismus befassen: Wie geht die jeweilige Kultur mit ihrer Vielzahl von Göttern, mit deren Hierarchien, Kompetenzbereichen und Binnenkonkurrenzen um, wie behält sie den Überblick über eine theoretisch unbegrenzte Zahl göttlicher Mächte und wie steht sie zu den fremden Göttern anderer Kulturen? Kurzum: Was bedeutet es praktisch, viele Götter zu verehren? Das Seminar setzt keine Vorkenntnisse voraus. close

Suggested reading

B. GLADIGOW (1983): Strukturprobleme polytheistischer Religionen, Saeculum 34(3/4), 292–304. / B. GLADIGOW (1997): Polytheismus. Akzente, Perspektiven und Optionen der Forschung, Zeitschrift für Religionswissenschaft 5(1), 59–79. / A. HENRICHS (2013): Dionysos: One or Many? In: A. Bernabé u.a.: Redefining Dionysos [= MythosEikonPoiesis 5], Berlin/Boston, 554–582. / E. HORNUNG (1971): Der Eine und die Vielen. Ägyptische Göttervorstellungen, Darmstadt. / M. KREBERNIK – J. van OORSCHOT (2002): Polytheismus und Monotheismus in den Religionen des Vorderen Orients, Münster. / H. S. VERSNEL (2011): Coping with the Gods: Wayward Readings in Greek Theology [= Religions in the Graeco-Roman World 173], Leiden/Boston. close

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