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SoSe 18: Le poème en prose - Formen und Funktionen einer hybriden Gattung

Marie Jacquier

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Mit der sukzessiven Veröffentlichung von Baudelaires Petits poèmes en prose ab 1855 rückt eine neue Gattung in das Blickfeld der französischen Literaturkritik und -produktion, die auch in der Folge sehr unterschiedlich aufgenommen wird. Obwohl schon seit dem 17. Jahrhundert Tendenzen einer Poetisierung von Prosa verzeichnet werden, treffen umgekehrt Gedichte in Prosa bei konservativen Literaturkritikern wie etwa Théodore de Banville auf Ablehnung. Dieser Einschätzung liegt ein normatives Gattungsverständnis von Lyrik zugrunde, das auch heute noch Gedichte als versgebundene Rede verstanden wissen will. Dies hat die Rezeption und Theoretisierung dieser widersprüchlichen Gattung in der Folge erschwert, sodass auch heute keine einheitlichen Kriterien zu ihrer Charakterisierung vorliegen. Das Seminar nimmt sich vor, diesen gattungstheoretischen Überlegungen auf den Grund zu gehen. Anhand von Analysen von Prosagedichten aus dem 19. und 20. Jahrhundert (Bertrand, Baudelaire, Rimbaud, Jacob, Ponge u.a.) sollen Beurteilungskriterien erarbeitet werden, die eine Abgrenzung zu anderen Mischformen und literarischen Strömungen (prose poétique, vers libre, etc.) ermöglicht. Dabei soll der ‚historische Index' (Hauck) des Prosagedichts als ‚paradigmatischer Gattung der Moderne' (Friedrich, Ingenschay) nicht außer Acht gelassen werden. Das Seminar versteht sich außerdem als Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und bereitet systematisch auf das Verfassen einer Hausarbeit vor. close

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K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

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