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Seminar
SoSe 19: Die Welt verändern. Die 1960er-Jahre in globaler Perspektive
Christoph Kalter
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Leistungsanforderungen: Regelmäßige und aktive Teilnahme, d.h. die Bereitschaft zu intensiver Lektüre überwiegend englischer Texte (inklusive ‚reading responses‘) sowie zu mündlicher Mitarbeit in Gruppen- und Plenumsdiskussionen; kleinere Recherchearbeiten; mündliche Präsentationen; ggf. Hausarbeit. Schließen
Kommentar
Mit seiner Diagnose einer „kulturellen Revolution“ in den westlichen Demokratien der 1960er-Jahren veränderte Arthur Marwick 1998 ältere Debatten um Bedeutung und Erbe von ‚1968‘: Nicht mehr ein einzelnes Jahr stand im Mittelpunkt des Interesses, sondern die Ereignisse dieses turbulenten Jahres wurden eingebettet in eine längere Phase des Wandels der Mentalitä¬ten, Konsum¬muster, Lebensstile, und Institutionen – kurzum in das, was Marwick the long Sixties nannte. Wei¬tere zwanzig Jahre später, zum fünfzigsten Jahrestag der 68er-Revolte im Jahr 2018, hat sich das Bild ein zweites Mal deutlich erweitert—diesmal nicht in Bezug auf die Zeit, sondern den Raum des Protestes. Neben Berkeley, Paris, Berlin, oder Prag lesen wir jetzt über soziale und politische Bewegungen in Oakland, Mexico-Stadt, Havanna, Dakar, Algiers, Teheran oder Tokio. Die long Sixties sind nun die global Sixties: Weltweit, das zeigen jüngere Forschungen, stell¬ten Studierende, Künstler*innen, Intellektuelle und Aktivist*innen inner- und außerhalb poli¬tischer Organisationen in neuer und oft radikaler Weise die Ordnung einer Welt infrage, die tief vom Kalten Krieg und der Dekolonisierung geprägt war. Internationale Beziehungen, Ar¬beit und Konsum, Bildung und Kultur, race relations und Geschlechterverhältnisse, alles stand zur Disposition. Dabei wiesen, trotz wichtiger Unter¬schiede, die Proteste über Kontinente hin¬weg nicht nur zentrale Gemeinsamkeiten auf, sondern liefen zugleich oft erstaunlich synchron ab. Das Seminar führt an ausgewählten Beispielen in diese jüngere globalgeschichtliche Forschung zu den 1960er-Jahren ein. Die Bereitschaft zu umfangreicher und sehr gründlicher Lektüre von Forschungsliteratur und Quellen auch in englischer Sprache ist die unabdingbare Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs. Das macht Arbeit, aber auch Spaß: In unserem Seminar werden wir zusammen eine der spannendsten Phasen der jüngeren Geschichte und einige der besten Arbeiten der jüngeren Geschichtswissenschaft entdecken und diskutieren. Ich freue mich auf Ihre Teilnahme. Schließen
10 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 08.04.2019 16:00 - 18:00
Mo, 15.04.2019 16:00 - 18:00
Mo, 29.04.2019 16:00 - 18:00
Mo, 06.05.2019 16:00 - 18:00
Mo, 13.05.2019 16:00 - 18:00
Mo, 27.05.2019 16:00 - 18:00
Mo, 03.06.2019 16:00 - 18:00
Fr, 21.06.2019 14:00 - 20:00
Mo, 01.07.2019 16:00 - 18:00
Mo, 08.07.2019 16:00 - 18:00