31704
Vertiefungsseminar
SoSe 19: Post-Soviet vs. Post-Internet: zeitgenössische Kunstdiskurse in transmigratorischen Gesellschaften Zentralasiens und des Kaukasus
Irina Konyukhova
Kommentar
In dem Seminar “Post-Soviet vs. Post-Internet: zeitgenössische Kunstdiskurse in transmigratorischen Gesellschaften Zentralasiens und des Kaukasus” werden wir die Selbstpositionierung und Selbst-Einordnung der jungen Generation post-sowjetischer Künstler analysieren. Die Strategien, die die Künstler in diesen Ländern benutzen sowie die Tendenzen und Voraussetzungen zur Entwicklung der zeitgenössischen Kunst sind sehr unterschiedlich. Es vereint sie allerdings ein neues Bewusstsein kolonialer Herrschaftsverhältnisse, die transmigratorische Erfahrung der letzten Jahre, sowie der Versuch des Anknüpfens an die europäische und amerikanische Kunstszene über das Internet. Ausgehend von dem Begriff der Hybridität, der von Bhabha in die postkolonialen Studien eingeführt wurde und gegen die Aufteilung “Self/Other“ polemisiert, wenden wir uns künstlerischen Arbeiten der jungen Generation aus dem Kaukasus und Zentralasien zu., KünstlerInnen versuchen sich zwischen Post-Internet, Post-Feminismus und post-sowjetischer Identität zu etablieren.
Wenn aserbaidschanische KünstlerInnen, die besonders in der jungen Kunstszene der Golf-Region präsent ist, eher durch die staatliche Förderprogramme unterstützt werden, fokussieren sie sich stärker auf das eigene nationale und kulturelle Erbe. Die armenische Kunstszene dagegen, durch eine vielseitige und mehrsprachige Diaspora-Community unterstützt, kaum aber von westlichen oder staatlichen Organisationen, ist eher politisch, aktionistisch, feministisch. Dadurch ist sie gewissermaßen auf sich selbst fixiert.
Georgien weist eine starke Ausrichtung nach Westen auf (die einheimische Kunst wird durch große westliche Kulturinstitutionen gefördert), ohne dabei eine eigene Kunsthochschule mit der Ausrichtung auf zeitgenössische Kunstformen zu haben. So verschmelzen dort viel stärker die Grenzen zwischen dem Angewandten, Künstlerischen und einer Party, alles wird zur Kunst und alles wird verkäuflich.
In diesem Kontext lohnt auch ein kritischer Blick auf die Ausstellungen georgischer Künstler während der Frankfurter Buchmesse 2018.
Die von mir initiierte online-Plattform TransitoryWhite für Kunst und Kunstdiskurse aus post-sowjetischen Staaten hat zum Ziel diese Thematiken zu vereinen und den Begriff von “postsowjetisch” kritisch zu hinterfragen. Whiteness wird hier als kritischer Begriff der Angehörigkeit zur privilegierten Bevölkerungsgruppe verstanden und gleichzeitig als ein Begriff, der periphere Erscheinungen ausschließt. Wo fängt Whiteness an, durch welche Erfahrungen / Zugehörigkeiten wird es bestimmt und wie können wir es zur Transition bringen?
Ausgehend von einer in der Kunstwelt bis jetzt wenig beachteten Region wollen wir die Prozesse der Globalisierung und der Hybridisierung nationaler, religiöser, post-sowjetischer und europäischer Identitäten beobachten. Schließen
11 Termine
Zusätzliche Termine
Do, 20.06.2019 14:00 - 18:00Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 08.04.2019 16:00 - 18:00
Mo, 15.04.2019 16:00 - 18:00
Mo, 29.04.2019 16:00 - 18:00
Mo, 06.05.2019 16:00 - 18:00
Mo, 13.05.2019 16:00 - 18:00
Mo, 20.05.2019 16:00 - 18:00
Mo, 27.05.2019 16:00 - 18:00
Mo, 03.06.2019 16:00 - 18:00
Mo, 24.06.2019 16:00 - 18:00
Mo, 01.07.2019 16:00 - 18:00
Mo, 08.07.2019 16:00 - 18:00