16044
Seminar
SoSe 19: Philosophie des Tastsinns - Phänomenologie der Leiberfahrung
Matthias Schloßberger
Kommentar
Traditionell sind Erkenntnistheorie und Theorie der Wahrnehmung von einem Primat des Sehens und des Hörens bestimmt. Aber bereits bei Aristoteles findet sich die Annahme, dass man sich kein Lebewesen vorstellen kann, das ohne den Tastsinn auskommt. Im Seminar sollen die wichtigsten Positionen, die von einer fundamentalen Bedeutung des Tastsinnes ausgehen, gemeinsam erarbeitet werden. Behandelt werden Fragen des Zusammenspiels der verschiedenen Sinne, u. a. das Molyneux-Problem (könnten Blindgeborene, wenn Sie auf einmal sehen könnten, sich im Raum, der vom Tasten bekannt ist, orientieren?). Besondere Aufmerksamkeit soll jenen Ansätzen gewidmet werden, die eine erkenntnistheoretische Fundierungsleistung der Tastwahrnehmung behaupten: also gestaltpsychologischen (David Katz) und phänomenologischen Ansätzen, bei denen die Phänomene der Leibkonstitution und der damit verbundenen Doppelempfindung im Mittelpunkt stehen (Scheler, Husserl, Merleau-Ponty).
Schließen
Literaturhinweise
Aristoteles: Über die Seele - De Anima, Hamburg 2017.
John Locke: Ein Versuch über den menschlichen Verstand (An Essay Concerning Human Understanding), 2 Bände , Hamburg 2006.
David Katz: Der Aufbau der Tastwelt, Leipzig 1925.
Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966.
Frédérique De Vignemont & Olivier Massin: Touch, in: Mohan Matthen (ed.), The Oxford Handbook of the Philosophy of Perception. Oxford University Press, 2013.
Schließen
14 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 09.04.2019 12:00 - 14:00
Di, 16.04.2019 12:00 - 14:00
Di, 23.04.2019 12:00 - 14:00
Di, 30.04.2019 12:00 - 14:00
Di, 07.05.2019 12:00 - 14:00
Di, 14.05.2019 12:00 - 14:00
Di, 21.05.2019 12:00 - 14:00
Di, 28.05.2019 12:00 - 14:00
Di, 04.06.2019 12:00 - 14:00
Di, 11.06.2019 12:00 - 14:00
Di, 18.06.2019 12:00 - 14:00
Di, 25.06.2019 12:00 - 14:00
Di, 02.07.2019 12:00 - 14:00
Di, 09.07.2019 12:00 - 14:00