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SoSe 19: Pícaro-Romane

Iris Roebling-Grau

Kommentar

Glaubt man spanischen Literaturgeschichten, wurde mit Erzählungen aus der Sicht randständiger Figuren der moderne Roman ins Leben gerufen. Im Lazarillo de Tormes, im Guzmán de Alfarache und im El Buscón begegnen wir unterschiedlichen Protagonisten, die sich allesamt als Diebe und Gauner in einer sie schlecht behandelnden Gesellschaft eine soziale Existenz zu sichern versuchen – mit fragwürdigem Erfolg. Sind diese Texte belehrend durch das abschreckende Exempel, das sie ihrer Leserschaft aufzeigen? Findet sich in ihnen eine Anklage der Gemeinschaft, die den Erzählfiguren so übel mitspielt? Oder dient die zuweilen auch satirische Darstellung dieser verschlungenen Lebenswege dazu, eine allgemeingültige Reflexion über die Unbill des menschlichen Daseins vorzustellen? Wir werden der Figur des Schelmes, die mit der Gattung der Pícaro-Romane erfunden wurde, auf unterschiedlichen Ebenen nachgehen und neben den spanischen Texten auch einen deutschen (Simplicissimus) sowie einen englischen Roman (Moll Flanders) in Auszügen lesen. Zudem werden wir nicht nur männliche, sondern auch weibliche pícara kennenlernen. Das Seminar versucht damit, die Entstehung der Gattung im europäischen Kontext zu beleuchten. Schließen

Literaturhinweise

Zur Einführung sollten Sie mit der Lektüre der teilweise umfangreichen Romane beginnen. Einen ersten Überblick bietet: Hans Gerd Rötzer, Der europäische Schelmenroman, 2009. Alle Texte können in deutscher Übersetzung gelesen werden. Wir werden im Seminar auch auf die Originale Bezug nehmen. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 08:00 - 10:00 13 Termine

Do, 11.04.2019 08:00 - 10:00

Dozenten:
Prof. Dr. Iris Roebling-Grau