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Proseminar
SoSe 19: PS Caesar, Commentarii de bello Gallico
Melanie Möller
Kommentar
In einem so provozierenden wie anregenden Beitrag hat Jürgen Paul Schwindt Caesars berühmtes Werk über seine Feldzüge in Gallien mit einem Konzept des „Schwarzen Humanismus“ in Verbindung gebracht. Diese Formulierung spielt auf den Anfang des Werkes an, den nicht nur Latinisten seit Äolen auswendig hersagen können: Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur. Hi omnes lingua, institutis, legibus inter se differunt. (…) Horum omnium fortissimi sunt Belgae, propterea quod a cultu atque humanitate provinciae longissime absunt, minimeque ad eos mercatores saepe commeant atque ea quae ad effeminandos animos pertinent, important, proximique sunt Germanis, qui trans Rhenum incolunt, quibuscum continenter bellum gerunt.
In dieser vielzitierten Topographie ist die prominente Stellung der Bildung im Jenseits der Belger oftmals übersehen worden. Tapferkeit wird zum Antipoden humanistischer Ideale. Wie ist es um Caesars kulturpolitische Haltung bestellt? Wie werden kulturelle Unterschiede im Werk dargestellt? Diese Fragen und Facetten seines Werkes wollen wir ebenso ins Zentrum unseres Seminars rücken wie die narrativen Strategien und das Format des Kommentars, das in seinem Berichts- und Memoirencharakter schwer zu fassen ist. Daneben wollen wir uns freilich auch der konkreten militärischen Agenda Caesars und ihren historisch-politischen Kontexten widmen, wie sie in den 8 Büchern dargelegt werden, deren Inhalte hier kurz in Erinnerung gerufen seien:
Buch 1: Kriegen gegen die Helvetier/Ariovist; Buch 2: Krieg gegen die Belger; Buch 3: Krieg gegen die Veneter und Aquitanier; Buch 4: Krieg gegen die Germanen, 1. Rheinübergang, 1. Britannienexkursion; Buch 5: Kriege gegen die Britannier, Gallieraufstand; Buch 6: Gallieraufstand, 2. Rheinübergang, Gallier- und Germanenexkurse; Buch 7: Vercingetorix; Buch 8 (von Aulus Hirtius): Ereignisse der Jahre 51-50. Schließen
In dieser vielzitierten Topographie ist die prominente Stellung der Bildung im Jenseits der Belger oftmals übersehen worden. Tapferkeit wird zum Antipoden humanistischer Ideale. Wie ist es um Caesars kulturpolitische Haltung bestellt? Wie werden kulturelle Unterschiede im Werk dargestellt? Diese Fragen und Facetten seines Werkes wollen wir ebenso ins Zentrum unseres Seminars rücken wie die narrativen Strategien und das Format des Kommentars, das in seinem Berichts- und Memoirencharakter schwer zu fassen ist. Daneben wollen wir uns freilich auch der konkreten militärischen Agenda Caesars und ihren historisch-politischen Kontexten widmen, wie sie in den 8 Büchern dargelegt werden, deren Inhalte hier kurz in Erinnerung gerufen seien:
Buch 1: Kriegen gegen die Helvetier/Ariovist; Buch 2: Krieg gegen die Belger; Buch 3: Krieg gegen die Veneter und Aquitanier; Buch 4: Krieg gegen die Germanen, 1. Rheinübergang, 1. Britannienexkursion; Buch 5: Kriege gegen die Britannier, Gallieraufstand; Buch 6: Gallieraufstand, 2. Rheinübergang, Gallier- und Germanenexkurse; Buch 7: Vercingetorix; Buch 8 (von Aulus Hirtius): Ereignisse der Jahre 51-50. Schließen
Literaturhinweise
Ausgaben/Kommentar:
Wolfgang Hering, C. Ivlii Caesaris Commentarii rervm gestarvm. Leipzig 1987 (oder: ed. A. Klotz); Otto Seel, Bellum Gallicum (C. Iulii Caesaris Commentarii rerum gestarum 1), Leipzig 1968
C. Iulii Caesaris Commentarii de bello Gallico. Erklärt von Friedrich Kraner und Wilhelm Dittenberger. 20. Auflage von Heinrich Meusel. Nachwort und bibliographische Nachträge von Hans Oppermann. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1960–1965
Literatur zur Einführung:
Jürgen Paul Schwindt, „Schwarzer Humanismus. Brauchen wir eine neue Alte Philologie?“, in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Bd. 60, 2006, 1136-1150
Markus Schauer, Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. Beck, München 2016 Schließen
Wolfgang Hering, C. Ivlii Caesaris Commentarii rervm gestarvm. Leipzig 1987 (oder: ed. A. Klotz); Otto Seel, Bellum Gallicum (C. Iulii Caesaris Commentarii rerum gestarum 1), Leipzig 1968
C. Iulii Caesaris Commentarii de bello Gallico. Erklärt von Friedrich Kraner und Wilhelm Dittenberger. 20. Auflage von Heinrich Meusel. Nachwort und bibliographische Nachträge von Hans Oppermann. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1960–1965
Literatur zur Einführung:
Jürgen Paul Schwindt, „Schwarzer Humanismus. Brauchen wir eine neue Alte Philologie?“, in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Bd. 60, 2006, 1136-1150
Markus Schauer, Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. Beck, München 2016 Schließen
12 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 08.04.2019 14:00 - 16:00
Mo, 15.04.2019 14:00 - 16:00
Mo, 29.04.2019 14:00 - 16:00
Mo, 06.05.2019 14:00 - 16:00
Mo, 13.05.2019 14:00 - 16:00
Mo, 20.05.2019 14:00 - 16:00
Mo, 27.05.2019 14:00 - 16:00
Mo, 03.06.2019 14:00 - 16:00
Mo, 17.06.2019 14:00 - 16:00
Mo, 24.06.2019 14:00 - 16:00
Mo, 01.07.2019 14:00 - 16:00
Mo, 08.07.2019 14:00 - 16:00