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SoSe 19: „Man sollte Hesiod nicht widersprechen“: Hesiod bei Platon

Norbert Blößner

Hinweise für Studierende

Der Kurs ist Teil des Moduls ‚Sprachvertiefung‘ im Masterstudium der Klassischen Philologie und setzt altgriechische Sprachkenntnisse auf dem Niveau eines Graecums voraus. Er kann auch zum Punkterwerb in anderen Studienkontexten (Erasmus, affines Modul, Methodenmodul, etc.) oder aus sachlichem Interesse besucht werden. Gäste sind (als Zuhörende oder Mitwirkende) willkommen! Zur Ergänzung und Vertiefung eignet sich der Kurs 16214. Schließen

Kommentar

Hesiod ist bei Platon (wie bei vielen anderen Autoren der griechisch-römischen Welt) überaus präsent. Das betrifft nicht nur Erwähnungen, Zitate, Paraphrasen und Lebensmaximen, sondern reicht von motivischen Übernahmen (der Weltaltermythos wird zum Mythos der vier Metalle; Hesiods Verfall der Generationen wiederholt sich im achten Buch der platonischen ‚Politeia‘) über witzige Transformationen (Hesiods doppelte Eris mutiert zum doppelten Eros) bis hin zu kompletten Werkkonzeptionen (die Empfehlung der Gerechtigkeit und die Paränese zum richtigen Leben in den ‚Opera‘ nimmt jene in Platons ‚Politeia‘ vorweg). Zugleich opponiert Platon (in der sogenannten ‚Dichterkritik‘) gegen Hesiod (und zwar in etwas anderer Weise als gegen Homer). Solchen Bezügen, die dem mit Hesiod gut vertrauten antiken Rezipienten augenfällig waren, während der moderne Leser sie sich zunächst einmal erschließen muss, soll in Lektüre einschlägiger Passagen im altgriechischen Original nachgegangen werden. Dabei steht am Ende jeder Bestandsaufnahme, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeitet, die Frage nach der vermutlichen Funktion des Bezugs. Schließen

Literaturhinweise

Zur Einführung:
- G. R. Boys-Stones and J. H. Haubold, Plato and Hesiod, Oxford 2010.
- Martin Harbsmeier, Das Thema der Lebenswahl in Platons Politeia, Berlin 2011 (frei verfügbar unter: https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/18451) Schließen