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Einführung
SoSe 19: Mythos Moses: Konstruktionen des Monotheismus von Freud bis Assmann
Susanne Gödde
Hinweise für Studierende
Achtung: die Sitzung am 09.07.19 findet abweichend in Raum 0.2052 (EG) statt.
Kommentar
In Religionstheorie und Theologie ist die Figur des Moses zu einem Kristallisationspunkt für die Differenz und Nähe zwischen den großen Religionen geworden, für ererbte Traditionen und konfliktgeladene Abgrenzungen. Moses ist in dieser Rezeption eine Schwellenfigur zwischen dem alten Ägypten und der neuen Religion der Juden, zwischen Polytheismus und Monotheismus, Idolatrie und Bilderverbot, Sinnlichkeit und Vergeistigung. Zur Theoretisierung der Figur haben vor allem zwei Autoren mit ihren Entwürfen einer spekulativen Kultur- und Erinnerungsgeschichte beigetragen: Sigmund Freud mit seiner 1939 publizierten Schrift Der Mann Moses und die monotheistische Religion und der Ägyptologe Jan Assmann, der in zahlreichen Publikationen der Symbolgeschichte des Exodus nachgegangen ist und dabei zwischen Moses, dem Ägypter, und Moses, dem Hebräer, unterscheidet. Beide Entwürfe suchen zentrale Verwerfungen und Entwicklungen zu erklären, von der Begründung des Antisemitismus bis zur Frage nach dem Zusammenhang von monotheistischer Religion und Gewalt. Teile der Argumentation haben Vorläufer in der Rezeption und Überformung des Exodus im 18. Jhdt. (Herder, Goethe und Schiller), in der verschiedene Religionen überwölbenden Konstruktion eines ägyptischen Kosmotheismus. Das Seminar geht den Spuren der Moses-Figur, der Trennung von ägyptisch-paganer und jüdisch-monotheistischer Religion, anhand einer Reihe von Texten nach: vom Alten Testament über jüdische Autoren des Hellenismus bis hin zu den Aufklärern des 18. Jhdts, weiter zu Sigmund Freud, Jan Assman und seinen Kritikern, und schließlich in die literarische und künstlerische Rezeption der Moses-Figur, etwa bei Thomas Mann (Das Gesetz) oder in der berühmten Moses-Skulptur des Michelangelo. Schließen
Literaturhinweise
ASSMANN, Jan: Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur, München 1998. – ASSMANN, Jan: Die Mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus, München 2003. – FREUD, Sigmund: Der Mann Moses und die monotheistische Religion, in: S.F.: Studienausgabe, Bd. IX, S. 455 ff. – OTTO, Eckart: Mose. Geschichte und Legende, München 2006. Schließen
14 Termine
Zusätzliche Termine
Di, 04.06.2019 18:00 - 20:00 Di, 25.06.2019 18:00 - 20:00 Di, 02.07.2019 18:00 - 20:00
Räume:
2.2063 Seminarraum (Fabeckstr. 23-25)
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 09.04.2019 16:00 - 18:00
Di, 16.04.2019 16:00 - 18:00
Di, 23.04.2019 16:00 - 18:00
Di, 30.04.2019 16:00 - 18:00
Di, 07.05.2019 16:00 - 18:00
Di, 14.05.2019 16:00 - 18:00
Di, 21.05.2019 16:00 - 18:00
Di, 28.05.2019 16:00 - 18:00
Di, 04.06.2019 16:00 - 18:00
Di, 11.06.2019 16:00 - 18:00
Di, 18.06.2019 16:00 - 18:00
Di, 25.06.2019 16:00 - 18:00
Di, 02.07.2019 16:00 - 18:00
Di, 09.07.2019 16:00 - 18:00