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S/HS (Seminar/Hauptseminar)
SoSe 19: Otto Neurath: Bildstatistik und Kunstgeschichte
Astrit Schmidt-Burkhardt
Hinweise für Studierende
Die Blöcke finden in A 184 statt.
Kommentar
Als der österreichische Universalgelehrte Otto Neurath Anfang des 20. Jahrhunderts das "Zeitalter des Auges" ausrief, tat er dies in der Absicht, das Bewusstsein für die didaktische Wirkmacht von Schaubildern zu schärfen. Mit einer kleinen Gruppe aus Künstlern, Kartografen und Statistikern erarbeitete er ein neuartiges Darstellungsverfahren: die Wiener Methode für Bildstatistik. In Abgrenzung zu herkömmlichen Diagrammen ging von der Bildstatistik das Versprechen aus, durch optimalen Einsatz von (Sinn-)Bildern bei maximalem Textverzicht die Wissensaneignung erheblich zu erleichtern. Neuraths sozialreformerisches Projekt der Popularisierung von Expertenwissen zielte auf demokratische Teilhabe am statistischen Allgemeinwissen. – Das Seminar durchleuchtet die problematische Ambivalenz, die mit der "Erziehung durch das Auge" verbunden ist, fragt nach den historischen Voraussetzungen der Bildstatistik (Rotes Wien, Wiener Kreis), setzt sich mit deren Vorläufern und Vordenkern (Comenius, Leibniz, Diderot) auseinander, lotet die künstlerischen Einflüssen (Arntz) aus, die sie maßgebend prägten, und beschäftigt sich mit deren Auswirkungen in der zeitgenössischen Avantgarde (Farocki, Creischer, Siekmann). Es richtet sich an Studierende der Soziologie, der Geschichte wie der Kunstgeschichte gleichermaßen.
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2 Termine
Zusätzliche Termine
Fr, 12.04.2019 10:00 - 12:00 So, 12.05.2019 10:00 - 17:00Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung