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SoSe 19: Politische Ideengeschichte

Daniel Schulz

Kommentar

Die Vorlesung „Politische Ideengeschichte“ vermittelt einen Überblick über das politische Denken seit der europäischen Antike. Dabei wird die historische Entwicklung der politischen Theorie anhand von drei zentralen Begriffen rekonstruiert: Politik, Staat und Demokratie. Der Politikbegriff wurde zunächst im Kontext der griechischen Polis geprägt, gerät im Mittelalter weitgehend in Vergessenheit und erfuhr dann in der frühen Neuzeit eine Neubestimmung, die bis in die Gegenwart hinein eine Vielzahl unterschiedlicher Vorstellung von Politik und dem Politischen entwickelt. Der europäische Staatsbegriff hingegen ist selbst eine Antwort auf spezifisch moderne Herausforderungen: Als souveräner Monopolist physischer Gewaltsamkeit (M. Weber) erscheint er als Lösung der europäischen Konfessionskonflikte und der damit zusammenhängenden Machtkonkurrenz, zugleich jedoch wird der unbegrenzte staatliche Herrschaftsanspruch als neues Problem wahrgenommen. Der Begriff der Demokratie schließlich besitzt ebenfalls antike Wurzeln, liefert aber erst im Zeitalter der Revolutionen eine neue Legitimitätsgrundlage politischer Ordnung. Allen drei Begriffen gemein ist ihre Qualität als „essentially contested concepts“. Die Vorlesung will die politiktheoretischen Deutungskonflikte, die sich um die behandelten Leitbegriffe entfaltet haben, anhand zentraler, klassischer Texte nachvollziehen und diskutiert dabei die Positionen von u.a. Platon, Aristoteles, Machiavelli, Arendt, Hobbes, Locke, Kant, Wollstonecraft, Taylor Mill, Marx und Tocqueville. Literatur: Llanque, Marcus: Politische Ideengeschichte. Ein Gewebe politischer Diskurse. München 2008. Münkler, Herfried/Straßenberger, Grit: Politische Theorie und Ideengeschichte. München 2016. Schließen

Literaturhinweise

Llanque, Marcus: Politische Ideengeschichte. Ein Gewebe politischer Diskurse. München 2008. Münkler, Herfried/Straßenberger, Grit: Politische Theorie und Ideengeschichte. München 2016.