Menschenrechtsnormen stellen bis heute große Herausforderungen für traditionelle macht- und interessenzentrierte Ansätze in der Disziplin IB dar, kollidieren sie doch in vielerlei Hinsicht mit der Souveränität und den Interessen von Staaten im internationalen System. Das Proseminar beschäftigt sich mit Theorien der Internationalen Beziehungen, die die Entstehung, Veränderung, Durchsetzung und Sozialisierung von internationalen Normen zum Gegenstand haben. Normen werden hier verstanden als kollektiv geteilte Standards, die angemessenes Verhalten definieren. Im Seminar diskutieren wir unterschiedliche Theorieschulen innerhalb der Normenforschung, deren Verständnis von Normen und die sich daraus ableitenden Annahmen darüber, wann und weshalb Normen wirksam sind oder sein können.Während zunächst sehr allgemein auf den Norm-Begriff in der IB Forschung eingegangen wird, beschäftigt sich der überwiegende Teil der Veranstaltung mit internationalen Normen im Menschenrechtsbereich und hier insbesondere mit Menschenrechtsfragen, die Gender-Aspekte beinhalten. Gerade Menschenrechte mit Genderbezug sind häufig kulturell stark umstritten und erfordern daher neue Strategien der Implementation und kultursensiblen Übersetzung von internationalen Menschenrechtsverträgen und -diskursen. Schließen