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SoSe 19: Kierkegaard: Paradoxien der Existenz

Marianne Eusterschulte

Kommentar

Die Philosophie Sören Kierkegaards gilt als ebenso sperrige, widerständige wie nachhaltig wirksame Position des 19. Jhs. und entfaltet ihre Wirksamkeit weit darüber hinaus im 20. Jh. und in der Gegenwartsphilosophie. Einerseits stellt sich der dänische Philosoph als Verfechter eines spezifischen Konzepts von Christentum dar, innerhalb dessen die Existenz des/der Einzelnen in Beziehung zum höchsten göttlichen Grund zum systematischen Angelpunkt wird. Gleichzeitig gilt er als Begründer einer Existenzphilosophie, die sich gegen das Systemdenken des dt. Idealismus positioniert wie dem Konzept eines vernunftautonomen Subjektes neuzeitlicher Prägung kritisch entgegentritt und nicht zuletzt auf die Entfremdung des Menschen im Zuge der rationalistischen, ökonomisch-zweckorientierten Entwicklungen reagiert. Doch die Fokussierung auf die existentielle Situierung des singulären Menschen, das werden wir im Seminar untersuchen, erweist sich als paradoxe Konstitution, die stets in der extremen Spannung von Selbstwerdung und Selbstverlust situiert ist. Wir werden diese Paradoxien des Selbst im Seminar an ausgewählten Texten (Entweder – Oder, Der Begriff der Angst, Die Wiederholung, Furcht und Zittern, Philosophische Brocken) erschließen und theologisch-philosophische Dimensionen ebenso wie ethische und ästhetische Konsequenzen diskutieren und vor allem Kierkegaard als Denker, Philosophen, Kritiker und Dichter eine Stimme geben, um der Bedeutung gerade der literarischen Verfahren (Ironie, Witz, Polemik, Humor, Verstellung, Pseudonyme) als Form der philosophischen Reflexion gerecht zu werden. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 14:00 - 16:00 13 Termine

Mi, 10.04.2019 14:00 - 16:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Marianne Eusterschulte