096043
Seminar
SoSe 19: Arbeitsrecht im Zeitalter der Digitalisierung
Felix Hartmann
Hinweise für Studierende
In dieser Lehrveranstaltung besteht Teilnahmepflicht. Weitere Hinweise lesen Sie bitte hier
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Anmeldung zu der Veranstaltung
Keine selbständige Anmeldung über Campus Management! Bitte wenden Sie sich direkt an die/den Dozierenden bzw. die Kontaktperson!Kommentar
Inhalt und allgemeine Hinweise
Die Auswirkungen der digitalen Transformation des Wirtschafts- und Arbeitslebens sind heute noch nicht vollständig absehbar. Die mit dem „Arbeiten 4.0“ verbundenen zeitlichen, räumlichen und organisatorischen Entgrenzungen haben aber bereits jetzt viele scheinbare Gewissheiten des Arbeitsrechts ins Wanken gebracht. Neuartige Beschäftigungsformen loten die Grenzen des Arbeitnehmerbegriffs aus. Digitale Arbeitsumgebungen und der Einsatz künstlicher Intelligenz werfen komplexe Rechtsfragen nicht zuletzt datenschutzrechtlicher Art auf. Auch das Kollektivarbeitsrecht ist von den Umwälzungen betroffen. So ermöglicht die Digitalisierung Kooperationsformen, die den Betrieb als traditionellen Anknüpfungspunkt für die Vertretung der Arbeitnehmerinteressen in Frage stellen. Tarif- und Arbeitskampfrecht sehen sich ebenfalls mit den Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt konfrontiert. Im Seminar sollen übergreifende Grundfragen ebenso thematisiert werden wie praxisrelevante Einzelprobleme.Von den Teilnehmer/inne/n wird jeweils die Übernahme eines schriftlichen und mündlichen Referats erwartet.
Das Seminar wird als Blockveranstaltung gegen Semesterende stattfinden, voraussichtlich am 28. und 29. Juni 2019.
Die Teilnahme am Seminar berechtigt zum Besuch der Vortragsveranstaltungen im Rahmen der 9. AssistentInnentagung im Arbeitsrecht, die zum gleichen Generalthema von 25. bis 27. Juli 2019 in Berlin stattfinden wird. Auf diese Weise erhalten die Seminarteilnehmer/inn/en die Gelegenheit zur Diskussion mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs im Arbeitsrecht. Der Besuch der AssistentInnentagung ist allerdings freiwillig und nicht Bestandteil der Lehrveranstaltung.
Die Themenvergabe erfolgt ab sofort ausschließlich per E-Mail (ataberlin@zedat.fu-berlin.de). Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie an der FU oder an der HU immatrikuliert sind. Eine Vorbesprechung findet nicht statt. Die Teilnehmer/inne/n erhalten ein ausführliches Merkblatt mit Informationen zur Anfertigung der Seminararbeit und zum Ablauf der Blockveranstaltung. Außerdem stehen an den beteiligten Lehrstühlen jeweils Ansprechpartner/innen zur Verfügung.
Themenliste
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Grundfragen
- Potenzial und Grenzen des Arbeitnehmerbegriffs (§ 611a BGB) in der digitalisierten Arbeitswelt (vgl. Preis, NZA 2018, 817)
- Regulierung der Arbeitszeit im deutschen und europäischen Recht (vgl. Ulber, in Preis/Sagan, Europäisches Arbeitsrecht, 2. Aufl. 2019, § 7)
- Beschäftigtendatenschutz und Digitalisierung – Überblick und jüngere Entwicklungen (vgl. Kort, RdA 2018, 24)
- Missbräuchliche Gestaltungsformen im deutschen und europäischen Arbeitsrecht (vgl. Kamanabrou, EuZA 2018, 18)
Einzelprobleme - Crowdwork auf dem Vormarsch – Chancen und Risiken des plattformbasierten Personaleinsatzes (vgl. Kocher/Hensel, NZA 2016, 984)
- Arbeiten in der Gig-Economy – Uber, Taskrabbit und Co. als neues Kapitel in der Scheinselbständigkeitsdebatte (vgl. Lingemann/Otte, NZA 2015, 1042)
- Die Rückkehr des Heimarbeitsgesetzes? – Nutzbarmachung eines Relikts der analogen Zeit (vgl. Deinert, RdA 2018, 359)
- Der globale Schreibtisch – arbeitsrechtliche Herausforderungen durch die Entgrenzung von Zeit und Raum (vgl. Steffan, NZA 2015, 1409)
- Homeoffice – fehlende Kontrolle durch den Arbeitgeber (vgl. v. Steinau-Steinrück/Burmann, NJW-Spezial 2018, 754)
- Roboter als Kollegen und Vorgesetzte (vgl. Groß/Gressel, NZA 2016, 990)
- Big Data in der Arbeitswelt – Chancen und rechtliche Grenzen beim Einsatz von Algorithmen (vgl. Dzida, NZA 2017, 541)
- KI-gestützte Personalentscheidungen – antidiskriminierungsrechtliche Aspekte des Einsatzes digitaler Technologien (vgl. Dzida/Groh, NZA 2018, 1917)
- Kontrolle der IT-Nutzung durch den Arbeitgeber (vgl. Maschmann, NZA-Beilage 2018, 115)
- Die organisatorische und räumliche Entgrenzung der Arbeitswelt als Herausforderung an die Betriebsverfassung (vgl. Klebe, NZA-Beilage 2017, 77)
- Tarifvertragsrecht in der Digitalisierung – Gewerkschaftliche Interessenvertretung von Crowdworkern und anderen Solo-Selbständigen (vgl. Deinert, Soloselbständige zwischen Arbeitsrecht und Wirtschaftsrecht, 2015, Rn. 153 ff.)
- Arbeitskampf in der digitalisierten Arbeitswelt (vgl. Giesen/Kersten, NZA 2018, 1)
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Zusätzliche Termine
Fr, 28.06.2019 09:00 - 18:00 Sa, 29.06.2019 09:00 - 18:00
Inhalt und allgemeine Hinweise
Die Auswirkungen der digitalen Transformation des Wirtschafts- und Arbeitslebens sind heute noch nicht vollständig absehbar. Die mit dem „Arbeiten 4.0“ ... Lesen Sie weiter